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Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

© Stephanie Pilick/dpa

Müller zur Afrikapolitik: Entwicklungsminister fordert EU-Öffnung für alle afrikanischen Güter

Um Fluchtursachen zu bekämpfen, will Gerd Müller (CSU), dass Europa seine Märkte für alle afrikanischen Güter öffnet. Er fordert zudem mehr Engagement deutscher Unternehmen auf dem Kontinent.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat von der deutschen Wirtschaft mehr Engagement in Afrika gefordert. Nur 1000 von 3,5 Millionen deutschen Unternehmen würden sich bislang auf dem Kontinent engagieren, sagte Müller der Zeitung "Welt". Dabei hätten 42 von 54 afrikanischen Ländern im vergangenen Jahr ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland verzeichnet. "Das zeigt, welche enorme Dynamik Afrika entwickeln kann", fügte Müller hinzu.

Derzeit seien vor allem chinesische, türkische und russische Unternehmen in Afrika aktiv, sagte Müller. Um sichere Rahmenbedingungen gerade auch für mittelständische Unternehmen aus Deutschland zu schaffen, will der Minister gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium ein "Entwicklungsinvestitionsgesetz" auf den Weg bringen.

Gleichzeitig fordert Müller von der EU, mehr für die afrikanische Wirtschaft zu tun: "Öffnet die Märkte für alle afrikanischen Güter", sagte er. Faktisch sei derzeit der europäische Markt für Produkte aus afrikanischen Ländern gesperrt, die europäischen Exporte nach Afrika stiegen aber. Insbesondere landwirtschaftliche Produkte müssten zoll- und quotenfrei nach Europa eingeführt werden können.

Eine gemeinsame europäische Afrikapolitik würde helfen, die Fluchtursachen zu bekämpfen, erklärte Müller. Dazu gehöre auch, den wachsenden Energiebedarf des Kontinents mit Technologien für erneuerbare Energie zu begegnen. Sonst wären die Auswirkungen fürs Klima "auch bei uns gewaltig". Die Herausforderungen seien "von Afrika und Europa gemeinsam" zu lösen, sagte der Minister. Afrika müsse aber "vor allem selbst mehr leisten". (AFP)

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