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Politik: Müntefering beschwört Nähe zum DGB

Berlin Kanzler Gerhard Schröder hat die Gewerkschaften ermahnt und vor allem Verdi-Chef Frank Bsirske heftig attackiert. „Für die deutschen Gewerkschaften stellt sich heute die Frage, ob Leute, die inhaltlich nichts anzubieten haben wie Herr Bsirske ihre Strategie bestimmen sollten“, sagte Schröder dem „Spiegel“.

Berlin Kanzler Gerhard Schröder hat die Gewerkschaften ermahnt und vor allem Verdi-Chef Frank Bsirske heftig attackiert. „Für die deutschen Gewerkschaften stellt sich heute die Frage, ob Leute, die inhaltlich nichts anzubieten haben wie Herr Bsirske ihre Strategie bestimmen sollten“, sagte Schröder dem „Spiegel“. SPD-Chef Franz Müntefering betonte, das historische Bündnis zwischen SPD und Gewerkschaften sei nicht zerbrochen. Doch stießen, so Müntefering zur Hannoverschen „Neuen Presse“ „unterschiedliche Interessen“ aufeinander.

Die Enttäuschung bei den Gewerkschaften über die SPD sei „sehr groß“, sagte Sachsens DGB-Chef Hanjo Lucassen, selbst SPD-Landtagsabgeordneter, dem Tagesspiegel am Sonntag. Die SPD-Spitze müsse etwas „auf den Tisch legen, über das man verhandeln kann“.

In Berlin gründete sich am Samstag ein bundesweiter Verein Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit, aus dem im Herbst eine Linkspartei werden soll. Michael Müller, Vizechef der SPD im Bundestag, riet, die Konkurrenz ernst zu nehmen: „Wenn es am Ende des Jahres wirtschaftlich nicht aufwärts geht, ist es gefährlich.“ Die Linke insgesamt könnte geschwächt werden: „Das ist Harakiri.“ Lucassen riet der DGB-Spitze, mit den neuen Bewegungen nicht so rigoros umzugehen wie früher mit den Grünen. „Diese Gesellschaft hat sich verändert. Insbesondere junge Leute sind enttäuscht von den etablierten Parteien. Die Gewerkschaften müssen das ernst nehmen.“hmt/m.m.

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