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Die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

© dpa/Philipp Schulze

„Müssen weiter an der Seite Afghanistans bleiben“: Diese Lehren zieht Kramp-Karrenbauer aus dem Einsatz am Hindukusch

Die deutsche Verteidigungsministerin sagt Kabul nach dem Truppenabzug weitere Unterstützung zu. Bei der Mission sei ein entscheidender Fehler gemacht worden.

Afghanistan soll nach den Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auch nach dem Abzug der internationalen Truppen nicht alleingelassen werden. „Auch wenn wir militärisch das Land verlassen, müssen wir weiter an der Seite Afghanistans bleiben, etwa dadurch, dass wir auch zivil weiter unterstützen oder dadurch, dass wir auch innerhalb der Nato darüber reden, wie wir zum Beispiel die afghanische Armee weiter unterstützten können.“

Das sagte Kramp-Karrenbauer am Mittwochabend in den ARD-„Tagesthemen“. Die letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan waren am Mittwoch in die Bundesrepublik zurückgekehrt.

Kramp-Karrenbauer sagte, der Einsatz am Hindukusch lehre, dass man mit Blick auf andere internationale Einsätze sehr genau darüber nachdenken müsse, was realistische politische Ziele seien. „Das ist für mich eine der Lehren, die ich ziehe und die wir vor allen Dingen mit Blick auf Mali auch beachten müssen“, sagte die Ministerin und bezog sich dabei auf den Einsatz der Bundeswehr in Westafrika. Dort waren am vergangenen Freitag bei einem Selbstmordanschlag zwölf deutsche Soldaten und ein belgischer Blauhelm-Soldat verletzt worden.

Es sei ein Fehler gewesen, dass der Eindruck vermittelt worden sei, man könne aus Afghanistan schnell einen Staat nach europäischem Vorbild machen. „Deswegen wird heute das, was wir wirklich erreicht haben, die Verbesserungen, die es für eine ganze Generation gegeben hat, eher gering geachtet.

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Ich glaube, diesen Fehler dürfen wir mit Blick auf andere internationale Einsätze, etwa in der Sahelzone, etwa in Mali, nicht wiederholen.“ Die Ausbildungsmission, die die Bundeswehr leiste, hänge davon ab, ob die politische Situation in Mali stabiler werde. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir am Ende Soldaten ausbilden, die dann immer zum Werkzeug gemacht werden, um zivile Strukturen im Rahmen von Staatsumstürzen zu bekämpfen.“

Derzeit sind rund 900 deutsche Soldaten an der UN-Mission Minusma beteiligt. Der Einsatz soll den Friedensprozess in Mali unterstützen. (dpa)

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