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Sprecher Sabihullah Mudschahid gibt eine Pressekonferenz.

© Saifurahman Safi/XinHua/dpa

Mullah Mohammed Hassan Achund wird Regierungschef: USA besorgt über Übergangsregierung der Taliban in Afghanistan

Der neue Innenminister gehört zu den meistgesuchten Männern der US-Ermittlungsbehörde FBI. Die US-Regierung ist beunruhigt.

Die USA zeigen sich besorgt über einzelne Mitglieder der Übergangsregierung der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan. Angesichts der "Verbindungen und der Vorgeschichte" einiger der von den Taliban benannten Personen, die Spitzenpositionen in der neuen afghanischen Regierung besetzen sollen, sei die Regierung in Washington beunruhigt, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Dienstag.

"Wir bekräftigen auch unsere klare Erwartung, dass die Taliban sicherstellen, dass afghanischer Boden nicht dazu benutzt wird, andere Länder zu bedrohen und dass der Zugang zur Unterstützung des afghanischen Volkes weiterhin gewährt wird", hieß es in der Erklärung weiter.

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Mullah Hassan Achund wurde am Dienstag zum amtierenden Regierungschef bestimmt. Achund war enger Weggefährte von Mullah Omar, einer der Gründer der Taliban und Staatsoberhaupt während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001. Der Posten des amtierenden Innenministers wurde an Siradschuddin Hakkani vergeben. Hakkani, dessen gleichnamiges Netzwerk von den USA als terroristische Gruppierung eingestuft wird, gehört zu den meistgesuchten Männern der US-Ermittlungsbehörde FBI.

Mullah Mohammed Hassan Achund wird Premierminister, erklärte ein Taliban-Sprecher in Kabul.
Mullah Mohammed Hassan Achund wird Premierminister, erklärte ein Taliban-Sprecher in Kabul.

© B.K. Bangash/AP/dpa

Laut Sprecher Sabihullah Mudschahid handelt es sich um eine Interimsregierung. "Das Kabinett ist noch nicht vollständig", erklärte er. "Wir werden versuchen, Leute aus anderen Teilen des Landes zu holen." Die Islamisten hatten die Bekanntgabe einer neuen afghanischen Regierung zuvor mehrfach verschoben. Sie hatten eine "integrative" Regierung versprochen, die die komplexe ethnische Zusammensetzung des Landes abbildet.

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Die USA äußerten sich skeptisch: Die Regierung bestehe "ausschließlich aus Personen besteht, die Mitglieder der Taliban oder ihnen nahestehende Personen sind, und keiner Frau", erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Zudem seien die USA "besorgt über die Verbindungen und den Werdegang einiger der Personen". (Reuters, AFP)

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