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Politik: Multikulti für Europa

Die Grünen wollen Cohn-Bendit und Messner ins Rennen schicken

Für die Grünen kann es im nächsten Jahr nur besser werden – hoffen zumindest deren Strategen. 1999 hatte die Partei 6,4 Prozent geholt, 3,7 Prozentpunkte weniger als fünf Jahre zuvor. Und von den sieben nach Straßburg entsandten Abgeordneten kamen im Verlauf der Wahlperiode drei abhanden – zwei wechselten zur SPD, und Ilka Schröder trat aus der GrünenFraktion aus, um gegen „EU-Imperialismus“ zu polemisieren.

„Sehr prominent“ soll nun die Wahlliste für 2004 besetzt werden, sagt Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke. Dazu soll auch die Noch-Parteichefin Angelika Beer gehören – die Führung will den Eindruck vermeiden, sie werde „abgeschoben“. Gute Listenplätze bekommen wohl auch der bisherige französische Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit und der Ex-Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir.

Auch zahlreiche nicht-deutsche Bewerber stehen auf der Liste. So der südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner. „Wenn man mich will, mache ich mit“, kündigte er an. Wahrscheinlich wird er sich im November bei einer Landesversammlung der bayerischen Grünen sein Votum holen. Der tschechische Bürgerrechtler Milan Horacek, Leiter des Prager Büros der Heinrich-Böll-Stiftung, könnte für die Grünen zur Symbolfigur für die Öffnung der EU nach Osten werden. Eine Regionalkonferenz der Grünen-Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen soll für ihn votieren.

Die Grünen wollen „Zeichen setzen für ein offenes Europa“, heißt es in der Partei. Schließlich will sich Joschka Fischer, womöglich der künftige Außenminister der Europäischen Union, nicht mit einer mittelmäßigen Mannschaft blamieren. m.m.

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