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Politik: Muslime gründen Bürgerbund

Frankfurt am Main Sie wollten der schweigenden Mehrheit von drei Millionen Muslimen in Deutschland eine Stimme verleihen, sagt Turgut Yüksel, Gründungsmitglied der „laizistischen und säkularen“ Bürgerinnen und Bürger, die sich in Hessen zusammengeschlossen haben. Ein halbes Jahr hätten sie über ihre Plattform diskutiert, erläutert Yüksel, der als Bildungsreferent arbeitet und für die SPD im Frankfurter Stadtparlament sitzt.

Frankfurt am Main Sie wollten der schweigenden Mehrheit von drei Millionen Muslimen in Deutschland eine Stimme verleihen, sagt Turgut Yüksel, Gründungsmitglied der „laizistischen und säkularen“ Bürgerinnen und Bürger, die sich in Hessen zusammengeschlossen haben. Ein halbes Jahr hätten sie über ihre Plattform diskutiert, erläutert Yüksel, der als Bildungsreferent arbeitet und für die SPD im Frankfurter Stadtparlament sitzt. Sie seien es leid gewesen, dass die Mehrheitsgesellschaft islamische Organisationen als Ansprechpartner akzeptiere, die dazu nicht legitimiert seien. „Nur wer die Klischees bedient, wird gehört“, sagt Yüksel. Doch die Mehrheit der Muslime gehöre diesen islamischen und islamistischen Gruppierungen nicht an; im Islam gebe es keine organisatorische Struktur, der Glaube sei privat; die islamischen Organisationen nutzen das aus, um im Namen anderer zu sprechen.

Die neue Initiative, der neben Politikern Ingenieure, Ärzte, eine Gewerkschafterin und eine Germanistin angehören, will jetzt mitreden, wenn es um die Belange der in Deutschland lebenden Muslime geht. Basis ist ihnen die verfassungsmäßige Grundordnung, mit uneingeschränkter Religionsfreiheit, mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau und in Gegnerschaft zu Rassismus und Antisemitismus. Yüksel selbst ist gläubiger Moslem, zu ihrer Initiative zählten aber auch „Kulturmuslime“, die nicht religiös, sich aber ihrer muslimischen Herkunft bewusst seien. Die Anschläge in London sind für ihn „Barbarei“, für die es keine Rechtfertigung gebe, zumal der Islam den Selbstmord verbiete. Ohne sie gegenrechnen zu wollen, erinnert Yüksel allerdings auch an die „schrecklichen Bilder“ aus dem Irak und aus Palästina. csl

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