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Politik: Muslime gründen Dachverband – und wollen ihren Glauben leben dürfen

Köln/Berlin - Nach der Gründung ihres Dachverbands sehen die vier großen muslimischen Vereinigungen in Deutschland den wesentlichen Schritt getan, um alle ihre Rechte als Religionsgemeinschaft wahrzunehmen. Die Verbände hatten ihren Zusammenschluss während einer Großveranstaltung zur Feier des Geburtstags Mohammeds am Dienstag in Köln bekanntgegeben.

Köln/Berlin - Nach der Gründung ihres Dachverbands sehen die vier großen muslimischen Vereinigungen in Deutschland den wesentlichen Schritt getan, um alle ihre Rechte als Religionsgemeinschaft wahrzunehmen. Die Verbände hatten ihren Zusammenschluss während einer Großveranstaltung zur Feier des Geburtstags Mohammeds am Dienstag in Köln bekanntgegeben. Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sprach von einem „doppelten Geburtstag“. Der gemeinsame Dachverband sei die entscheidende Voraussetzung dafür, wirklich „Teil dieser Gesellschaft zu sein“. Nun müsse die Politik „den Sonntagsreden Taten folgen“ lassen: „Wir diskutieren in diesem Land seit zwanzig Jahren über islamischen Religionsunterricht und sind in all der Zeit eher noch hinter Artikel 7,3 des Grundgesetzes zurückgefallen.“ Der Artikel legt fest, dass Religion „in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften“ unterrichtet wird. Der neue „Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland“ (KRM) vertritt zunächst die türkisch-islamische Ditib, den Zentralrat der Muslime, Islamrat und den Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ).

Die Gründung des KRM wurde auch von Politik und Kirche begrüßt. Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, der in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für den interreligiösen Dialog zuständig ist, nannte sie einen wichtigen Schritt dahin, dass Muslime verlässliche Ansprechpartner würden: „Als religiöse Menschen sind wir den Muslimen verbunden. Wir legen Wert darauf, dass sie ihren Glauben in unserer Gesellschaft leben können.“ ade/clk

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