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Politik: Muslime sagen Treffen mit EKD ab

Berlin - Die vier muslimischen Dachverbände in Deutschland haben einen Termin mit der Evangelischen Kirche (EKD) abgesagt. Die Verbände – der Zentralrat der Muslime, der Islamrat, der Verband der islamischen Kulturzentren VIKZ und die größte muslimische Vertretung Ditib – begründen ihren Schritt mit einem Text zum Umgang mit den Muslimen, den die EKD im November herausgegeben hatte.

Berlin - Die vier muslimischen Dachverbände in Deutschland haben einen Termin mit der Evangelischen Kirche (EKD) abgesagt. Die Verbände – der Zentralrat der Muslime, der Islamrat, der Verband der islamischen Kulturzentren VIKZ und die größte muslimische Vertretung Ditib – begründen ihren Schritt mit einem Text zum Umgang mit den Muslimen, den die EKD im November herausgegeben hatte. Die Schrift „Klarheit und gute Nachbarschaft“ löste nach Tagesspiegel-Informationen unter den organisierten Muslimen seither Verwunderung, teils auch Empörung aus.

„Es gibt, um es milde auszudrücken, Irritationen in den Verbänden“, sagte der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, dem Tagesspiegel. „Die Schrift ist zwar mit ,Klarheit‘ überschrieben, trägt aber aus unserer Sicht in Teilen eher zur Unklarheit über die Beziehungen zwischen evangelischer Kirche und Muslimen bei.“ Die Muslime sind unter anderem verärgert über Aussagen zur Mission: „Mission und Dialog schließen einander aus“, sagt Ali Kizilkaya vom Islamrat. „Gleichberechtigte bekehren sich nicht. Im Dialog lernt man sich kennen und kommt im Idealfall über Toleranz zur Akzeptanz.“ Auch Bekir Alboga (Ditib) sagt, Mission sei etwas für Ungläubige. „Der Islam ist aber wie das Christentum eine abrahamitische Religion.“ Den EKD-Text sehe man „nicht als gute Basis für ein konstruktives Gespräch“.

EKD-Vorsitzender Bischof Wolfgang Huber zeigte sich „überrascht“ von der Absage und der Begründung „Klärungsbedarf“. Das könne er „nur so verstehen, dass unter Ihnen selbst der Bedarf nach einer Klärung besteht“. Den sehen die Muslime vor allem auf evangelischer Seite. „Wir hoffen auf eine Klärung der Klarheit“, sagte Kizilkaya.

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