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Mutmaßlicher Bombenleger: Karlsruhe erlässt Haftbefehl

Im Fall der versuchten Sprengstoffanschläge auf Regionalzüge nahe Koblenz und Dortmund hat die Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen einen der beiden mutmaßlichen Täter erlassen.

Karlsruhe - Gegen den am Samstag in Kiel festgenommenen tatverdächtigen Bombenleger ist am Sonntag Haftbefehl erlassen worden. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs gab damit dem Antrag der Bundesanwaltschaft statt, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Der 21-jährige Libanese Youssef Mohamad E.H. steht im Verdacht der "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, des versuchten Mordes mit gemeingefährlichen Mitteln in einer Vielzahl von Fällen und des versuchten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion".

Der Beschuldigte sei dringend verdächtig, mit weiteren noch unbekannten Mitgliedern einer terroristischen Vereinigung versucht zu haben, am 31. Juli zwei zeitlich aufeinander abgestimmte Sprengstoffanschläge auf zwei Regionalzüge zu verüben, "um eine Vielzahl von Menschen zu töten", betonte die Bundesanwaltschaft. Die Bomben-Trolleys seien wegen "handwerklicher Fehler" nicht detoniert.

Videobänder haben zur Festnahme geführt

Der Tatverdacht ergibt sich den Angaben zufolge aus der Auswertung der Videoaufzeichnungen, die zwei Tatverdächtige auf dem Kölner Bahnhof zeigen. Auch habe man DNA-Spuren aus den Trolleys dem Beschuldigten zugeordnet. Zur Festnahme am Samstag hätten letztlich Hinweise nach Veröffentlichung der Videobänder geführt.

Bei der Durchsuchung des Studentenwohnheims und einer angrenzenden Werkstatt in Kiel wurden laut Bundesanwaltschaft keine "explosionsgefährlichen Bestandteile" gefunden. Die Auswertung der Durchsuchungen sei aber noch nicht abgeschlossen. Nach dem zweiten Beschuldigten werde weiter gefahndet. Mit den Ermittlungen ist das Bundeskriminalamt (BKA) beauftragt. Einzelheiten wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt. (tso/ddp)

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