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Nach 100 Tagen: Bundesbürger würden Schwarz-Gelb abwählen

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, müsste sich Kanzlerin Merkel wohl einen neuen Regierungspartner suchen. In einer aktuellen Umfrage kommt die FDP gar nicht gut weg. Eine andere "kleine" Partei ist dagegen beliebter denn je.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung verliert nach hundert Tagen im Amt weiter an Rückhalt in der Bevölkerung. Vor allem die FDP setzt nach der Debatte über Klientelpolitik und Millionenspenden ihren Schrumpfkurs fort, wie der am Donnerstag veröffentlichte ARD-Deutschlandtrend ergab. Die Liberalen verlieren gegenüber dem Vormonat drei Punkte und kämen nur noch auf acht Prozent der Stimmen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Union erreicht unverändert 36 Prozent.

Dagegen gewinnen die Grünen drei Punkte hinzu und liegen nun bei 15 Prozent, der beste je für die Grünen im Deutschlandtrend gemessene Wert. Die SPD legt um einen Punkt auf 26 Prozent zu. Die Linke verbessert sich um einen Punkt auf elf Prozent. Union und  FDP hätten demnach mit zusammen 44 Prozent keine Mehrheit mehr. Dagegen wäre aktuell sowohl ein schwarz-grünes Bündnis (51 Prozent) oder Rot-Rot-Grün (52 Prozent) möglich.

Unzufriedenheit überwiegt

Auf der Schulnotenskala von 1 bis 6 bewerten die Bundesbürger die die Arbeit der Bundesregierung in den ersten 100 Tagen im Durchschnitt mit "ausreichend" (3,9).

Mit der Arbeit der CDU in der Bundesregierung sind 35 Prozent der Deutschen zufrieden. Das sind elf Punkte weniger als im  Dezember. 63 Prozent sind unzufrieden (plus zwölf Punkte). Mit der Arbeit der CSU in der Regierung sind 22 Prozent zufrieden (minus fünf), 69 Prozent sind unzufrieden (plus sechs). Die größte Unzufriedenheit gibt es bei der Arbeit der FDP in der Bundesregierung. Mit deren Arbeit sind  nur 20 Prozent zufrieden (minus 14 im Vergleich zu Dezember), 77 Prozent sind mit der FDP unzufrieden (plus 17).

Schlechter als Schwarz-Rot

Lediglich ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) ist der Ansicht, dass die schwarz-gelbe Regierung besser arbeitet als die Vorgängerregierung aus Union und SPD. Eine Mehrheit der Deutschen von 55 Prozent findet, die neue Bundesregierung aus Union und FDP arbeite schlechter als die große Koalition.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest-Dimap befragte den Angaben zufolge für die Sonntagsfrage 1502 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte vom 1. bis 3. Februar, für die übrige Erhebung 1002 Wahlberechtigte vom 1. bis 2. Februar. (sf/ddp)

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