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Der äthiopische Premier Abiy Ahmed (links) und der Präsident von Eritrea, Isaias Afeworki, bei der Eröffnung der Botschaft.

© AFP/MICHAEL TEWELDE

Nach 20 Jahren Konflikt: Äthiopien eröffnet Botschaft in Eritrea

Der Friedensschluss von Äthiopien und Eritrea Ende Juni kam überraschend. Nun haben beide Länder sogar wieder eine Botschaft im jeweiligen Nachbarland.

Nach dem historischen Friedensschluss hat Äthiopien wieder eine Botschaft im Nachbarland Eritrea. Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isaias Afwerki eröffneten die Botschaft am Donnerstag in Asmara, zwanzig Jahre nachdem beide Länder ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen hatten.

Abiys Stabschef Fitsum Arega twitterte Fotos, die zeigten, wie Abiy und Isaias die äthiopische Flagge vor der Botschaft hissten. Bereits im Juli hatte Eritrea seine Botschaft in Addis Abeba wiedereröffnet.

In der eritreischen Hafenstadt Massawa hat am Mittwoch zudem zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten ein äthiopisches Frachtschiff angelegt. Das Schiff wird 11.000 Tonnen eritreisches Zink nach China transportieren, wie ein äthiopischer Rundfunksender berichtete. Die Ankunft des Schiffes „Mekelle“ in Eritrea gilt als historisch, da Äthiopien keinen Zugang zum Meer hat und sich Handelswege über eritreische Häfen erhofft.

Eritrea gehörte bis zu seiner Unabhängigkeit 1993 zu Äthiopien. Fünf Jahre später brach ein Grenzkonflikt zwischen den beiden Staaten aus, in dem Zehntausende Menschen ums Leben kamen. Die Kämpfe wurden 2000 beendet, die Länder blieben aber weiter verfeindet. Im Juli schlossen die beiden Staaten am Horn von Afrika dann überraschend Frieden.

Eritrea nahm zudem die diplomatischen Beziehungen zu Somalia nach rund 15 Jahren wieder auf. Die Staats- und Regierungschefs von Eritrea, Somalia und Äthiopien verständigten sich bei einem Treffen am Mittwoch in Asmara auf künftig engere Kooperation. (dpa, epd)

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