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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

© Bernd von Jutrczenka/AFP

Nach Abwahl von Volker Kauder: Internationale Medien sehen Merkels Ende kommen

Die Abwahl des Merkel-Vertrauten Volker Kauder wird auch im Ausland genau verfolgt. Eine Übersicht über Pressestimmen aus Europa.

Nach der Niederlage von Volker Kauder bei der Wahl des Unionsfraktionschefs wähnen internationale Medien das Ende der Ära Merkel. Die „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt: „Später einmal, wenn Angela Merkel nicht mehr Kanzlerin ist, wird man sich an diesen 25. September 2018 erinnern: als Tag, an dem die Abgeordneten von CDU und CSU der Frau ihre Gefolgschaft aufgekündigt haben und einen von Merkels engsten Vertrauten fallen ließen. Wie viel Zeit zwischen diesem Datum und dem tatsächlichen Ende der Ära Merkel liegen wird, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Aber das Ende ist in Sicht.“

In der „Times“ heißt es: „Angela Merkels Autorität ist durch einen Überfall aus den Reihen ihrer eigenen Partei schwer beschädigt worden. (...) Es war die erst dritte derartige Kampfansage in der 73-jährigen Geschichte dieser konservativen Allianz, und sie wurde von der Opposition als erster Akt der Merkeldämmerung bejubelt.“

Der „Tages-Anzeiger“ konstatiert: „Merkel hatte zuletzt selbst gespürt, wie heikel die Abstimmung werden könnte. Noch am Vortag hatte sie in einem für sie außergewöhnlichen Schritt Fehler beim Umgang mit Hans-Georg Maaßen zugegeben, dem umstrittenen Chef des Verfassungsschutzes, und eine künftig wieder bessere Arbeit der Koalition versprochen. Die Demutsgeste sollte auch bei den eigenen Abgeordneten den Ärger über das desaströse Bild besänftigen, das die von ihr geführte Regierung in den letzten Monaten abgegeben hatte. Am Ende nutzte es nichts. Der Autoritätsverlust von Merkel (und Seehofer) schreitet in immer schnellerem Tempo voran.“

Das „NRC Handelsblad“ schreibt: „Mit dem Sturz von Kauder hat die Fraktion nicht nur gezeigt, dass sie sich unabhängiger von Merkel aufstellen will. Zugleich ließen die Abgeordneten erkennen, dass sie bereits in die Zukunft schauen wollen, in die Ära nach Merkel. (dpa)

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