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Anhänger des ehemaligen Präsidenten Pedro Castillo schützen sich vor Tränengas.

© AFP / ERNESTO BENAVIDES

Update

Tote bei Protesten: Perus neue Präsidentin will Neuwahlen vorziehen

Bei Protesten in der südperuanischen Stadt Andahuaylas sind zwei Personen gestorben. Anhänger des abgesetzten Präsidenten forderten Neuwahlen.

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Nach landesweiten Protesten mit zwei Toten hat sich Perus Präsidentin für vorgezogene Neuwahlen ausgesprochen. Sie werde dem Parlament einen Gesetzentwurf vorlegen, mit dem die Wahlen von 2026 auf April 2024 vorgezogen würden, sagte die erst kürzlich vereidigte Präsidentin Dina Boluarte in einer Fernsehansprache am Sonntag.

Nach der Amtsenthebung des bisherigen Präsidenten starben bei Protesten in Andahuaylas zwei Menschen. Zuvor sei der Flughafen der südperuanischen Stadt lahmgelegt und teilweise in Brand gesetzt worden, teilte die Flughafen- und Luftfahrtgesellschaft Corpac mit.

Wie der Betreiber berichtete, wurden auf dem Flughafen das Treibstofflager und der Kommunikationsraum angezündet. Auch die Landebahn sowie wichtige Ausrüstung seien von Gewalt und Vandalismus schwer betroffen, hieß es. Wegen der Angriffe, die bereits am Samstag begonnen hätten, habe der Flughafen der südlichen Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern schließen müssen. Auf dem Gelände des Flughafens seien zudem 50 Einsatzkräfte der Polizei und Corpac-Mitarbeiter als Geiseln festgehalten worden.

Corpac bat um Verstärkung der Polizei, um das Leben der „Geiseln“ zu schützen. Bereits am Samstagabend (Ortszeit) war es dort zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In anderen Teilen des Landes blockierten Demonstranten Medienberichten zufolge Fernstraßen. Nach Medienberichten forderten die Randalierer unter anderem den Rücktritt der neuen Staatspräsidentin Dina Boluarte sowie Neuwahlen.

Der bisherige Präsident Pedro Castillo war am Mittwoch vom peruanischen Parlament wegen „moralischer Unfähigkeit“ des Amtes enthoben und später festgenommen worden. Seine bisherige Stellvertreterin Boluarte wurde kurz darauf als seine Nachfolgerin vereidigt. Bei ihrer Vereidigung ließ die erste Frau im höchsten Amt des südamerikanischen Landes ihre Minister schwören, nicht korrupt zu sein. (dpa/AFP)

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