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Ein forensisches Team analysiert Material nach einer Razzia in Saint-Denis, bei der Abdelhamid Abaaoud  getötet wurde und auch seine Cousine starb.

© AFP

Nach Anschlägen in Paris: Saint-Denis: Getötete Frau mit Sprengstoffgürtel war Abdelhamid Abaaouds Cousine

Die Frau, die bei einem Polizeieinsatz in Saint-Denis einen Sprengstoffgürtel zündete, war wohl die Cousine von Abdelhamid Abaaoud.

Bei der während eines Polizeieinsatzes in dem Pariser Vorort Saint-Denis getöteten Frau handelt es sich offenbar die Cousine des belgischen Islamisten Abdelhamid Abaaoud. Das verlautete am Donnerstag aus Ermittlerkreisen in Paris. Die 26-Jährige hatte am Mittwoch einen Sprengstoffgürtel gezündet, als Sondereinheiten eine Wohnung in Saint-Denis stürmten. Bei dem Einsatz wurde auch Abaaoud getötet, der als einer der Drahtzieher der Anschläge von Paris gilt.

Am Donnerstag fand im Haus der Mutter der 26-Jährigen in der nordöstlich von Paris gelegenen Stadt Aulnay-sous-Bois eine Razzia statt. Die gesamte Nachbarschaft sei abgesperrt worden, sagte ein Anwohner. Das Haus ihres Vaters in der ostfranzösischen Gemeinde Creutzwald war nach Angaben aus Ermittlerkreisen bereits am Mittwochabend durchsucht worden.

Junge Frau radikalisierte sich in letzten Monaten

Laut Aussage ihres Bruder hatte sich die junge Frau im vergangenen halben Jahr radikalisiert und angefangen, einen Ganzkörperschleier zu tragen. Vor drei Wochen sei sie in den Pariser Vorort Drancy gezogen. Dort lebte auch der frühere Busfahrer Samy Amimour, der am vergangenen Freitag mit zwei weiteren Angreifern 89 Menschen in der Pariser Konzerthalle Bataclan tötete.

Der 28-jährige Abaaoud gehörte der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) an, die sich zu den Attentaten mit insgesamt 129 Toten in Paris bekannt hatte. Frankreichs Premierminister Manuel Valls bezeichnete ihn als "einen der Drahtzieher" der Anschläge. Nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve war der Islamist zudem in vier der sechs seit dem Frühjahr in Frankreich vereitelten Attentate verwickelt. (AFP)

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