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Frankreichts Premierminister Bernard Cazeneuve.

© AFP

Nach Attentat in Berlin: Amris Flucht durch Frankreich: Premier Cazeneuve weist Kritik zurück

Nach dem Attentat in Berlin war Anis Amri durch Frankreich nach Italien geflüchtet, wo er erschossen wurde. Der französische Premierminister Cazeneuve sieht keine Fehler seines Landes.

Der französische Premierminister Bernard Cazeneuve hat Kritik wegen der Tatsache zurückgewiesen, dass der mutmaßliche Terrorist Anis Amri nach seinem Anschlag in Berlin durch Frankreich fliehen konnte. „Jede einreisende Person zu kontrollieren ist völlig unmöglich“, sagte der Sozialist in einem Interview der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. „Können Sie sich vorstellen, wie die Situation an den Grenzen wäre, wenn man jedes Fahrzeug kontrollieren müsste?“, fragte Cazeneuve. „Das würde Europa, seine Verkehrsinfrastrukturen und seine wirtschaftlichen Aktivitäten lahmlegen.“

Frankreich habe seit dem 13. November 2015, dem Tag der Pariser Anschläge, 81 Millionen Reisende an den Grenzen kontrolliert und 60.000 Menschen die Einreise verweigert. In dem Land gilt nach einer Serie schwerer islamistischer Anschläge der Ausnahmezustand. Der Sozialist warf seinen Gegnern eine Instrumentalisierung des Themas zu Wahlkampfzwecken vor und verwies auf die Ermittlungen. „Derzeit wissen wir nicht genau, welchen Weg der Terrorist genommen hat und welche Mittel er dazu benutzt hat“, sagte er.

Laut bisherigem Ermittlungsstand war Amri nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt über die Niederlande und Frankreich nach Italien geflohen, wo die Polizei ihn erschoss. Französische Konservative und die rechtsextreme Partei Front National hatten kritisiert, dass Amri trotz internationaler Fahndung unbehelligt durch das Land reisen konnte.

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