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Politik: Nach dem Geiseldrama: Außenminister Fischer dankt Libyen für die Hilfe

Außenminister Joschka Fischer hat bei einem Besuch in Libyen dem Land für seine Hilfe im Geiseldrama auf den Philippinen gedankt. Nach seiner Ankunft in Tripolis erklärte Fischer am Dienstagabend zudem, dass sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Libyen verbesserten.

Außenminister Joschka Fischer hat bei einem Besuch in Libyen dem Land für seine Hilfe im Geiseldrama auf den Philippinen gedankt. Nach seiner Ankunft in Tripolis erklärte Fischer am Dienstagabend zudem, dass sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Libyen verbesserten. Er sprach insbesondere der Gaddafi-Stiftung für ihre Bemühungen um die Freilassung der europäischen Geiseln den Dank der Bundesregierung aus. Fischer, der auf dem Weg zur UN-Vollversammlung einen Abstecher nach Libyen machte, kam mit dem Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar el Gaddafi, Seif el Islam, zusammen.

Gaddafis zweiter von vier Söhnen, von denen jeder auch schon als möglicher Nachfolger des libyschen Revolutionsführers genannt worden ist, fällt im Land vor allem durch sein politisch-soziales Engagement auf. Der 29-jährige Seif el Islam ist Vorsitzender des Drogenbekämpfungsvereins sowie der vor zwei Jahren gegründeten Gaddafi-Stiftung, die Opfern von Katastrophen helfen soll. Die Gaddafi-Stiftung hatte wesentlich zur Freilassung einiger europäischer Geiseln, darunter des am Dienstag heimgekehrten Marc Wallert, aus der Gewalt der Moslem-Rebellen auf der Insel Jolo beigetragen.

Fischer sagte, die Beziehungen Deutschlands mit Libyen verbesserten sich im Rahmen des Barcelona-Prozesses, des Dialogs der Europäischen Union (EU) mit den Mittelmeeranrainerstaaten. Die Verbindungen würden im Rahmen bilateraler und multi-lateraler Beziehungen weiter ausgebaut werden. Fischer äußerte zudem die Hoffnung, dass die beiden von der Separatistengruppe Abu Sayyaf auf Jolo noch festgehaltenen französischen Journalisten bald freikämen. Vor Fischer war am Dienstag der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, nach Libyen gereist und hatte das Land für die Bemühungen gewürdigt.

Libyen soll einige der Geiseln mit einem Lösegeld von umgerechnet jeweils etwa 2,2 Millionen Mark freigekauft haben, was jedoch offiziell bestritten wird. Diplomaten sehen in den Bemühungen des Landes um die Geiseln den Versuch Libyens, aus der internationalen Isolation herauszukommen.

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