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Politik: Nach dem Nahost-Gipfel: Außenminister Levy droht Barak mit Rücktritt

Aus Protest gegen die Zugeständnisse von Israels Regierungschef Ehud Barak beim Nahost-Gipfel hat Außenminister David Levy seinen Rücktritt erwogen. Eine Entscheidung werde nach einem Treffen mit Barak fallen, sagte der Außenminister am Freitag im israelischen Rundfunk.

Aus Protest gegen die Zugeständnisse von Israels Regierungschef Ehud Barak beim Nahost-Gipfel hat Außenminister David Levy seinen Rücktritt erwogen. Eine Entscheidung werde nach einem Treffen mit Barak fallen, sagte der Außenminister am Freitag im israelischen Rundfunk. Barak sei den Palästinensern in Camp David zu weit entgegengekommen. Drei Tage vor einem geplanten Misstrauensvotum in der Knesset wurde damit eine Mehrheit für Barak immer fraglicher. Am Donnerstagabend hatte sich Oppositionsführer Ariel Scharon "sehr besorgt" über die Entwicklung im Nahost-Friedensprozess gezeigt. US-Präsident Clinton warnte die Palästinenser am Freitag dagegen vor der Ausrufung eines eigenen Staates. Israel und Palästinenser planen für Sonntag neue Gespräche, bei denen es vor allem um Übergangslösungen gehen soll.

Außenminister Levy hatte sich bereits vor dem Gipfel gegen das Dreiertreffen von Barak, Palästinenserpräsident Jassir Arafat und US-Präsident Clinton ausgesprochen und seine eigene Teilnahme verweigert. Medienberichten zufolge vertritt er die Ansicht, eine - von ihm favorisierte - Große Koalition könnte die in Camp David gemachten Zugeständnisse auf keinen Fall akzeptieren. Am Sonntag will Levy nach einem Treffen mit Barak über seinen Rücktritt entscheiden.

Der Vorsitzende des rechts gerichteten Likud-Blocks, Scharon, sagte, durch die Zugeständnisse des Regierungschefs an die Palästinenser drohten der Nation "Gefahren".

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