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Geht massiv gegen Gegner vor: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan

© AFP

Nach dem Putschversuch: 42 Haftbefehle gegen türkische Journalisten

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan setzt seinen harten Kurs gegen Regimekritiker fort: Am Wochenende sollen dutzende Haftbefehle gegen Journalisten erlassen worden sein.

Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei sind Medienberichten zufolge 42 Haftbefehle gegen Journalisten erlassen worden. Wie die Fernsehsender NTV und CNN-Türk am Montag berichteten, ist unter anderem die bekannte Journalistin Nazli Ilicak betroffen, die 2013 wegen kritischer Berichterstattung über einen Korruptionsskandal von der regierungsnahen Zeitung "Sabah" entlassen worden war. Ob es bereits Festnahmen gab, war zunächst unklar.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat eigenen Angaben zufolge zudem „glaubwürdige Hinweise“ auf Folter in der Türkei. Gefangene würden sowohl in offiziellen als auch in inoffiziellen Gefängnissen geschlagen, zudem gebe es Vergewaltigungsfälle, hieß am Sonntag in einer Mitteilung der Organisation.

Amnesty forderte die Türkei auf, unabhängigen Beobachtern sofortigen Zugang zu allen Häftlingen zu gewähren, die wegen des gescheiterten Putsches inhaftiert worden seien. Nach Informationen der Menschenrechtler geht es um mehr als 10.000 Personen.

AI-Europadirektor John Dalhuisen bezeichnete die neuen Hinweise auf Misshandlungen türkischer Gefangener als „extrem alarmierend“. Die Regierung müsse derart „widerliche Praktiken“ sofort stoppen. AFP/KNA

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