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Politik: Nach dem Terroranschlag: Erste Opfer beigesetzt

Fünf Tage nach dem Terroranschlag in New York sind erst 92 Todesopfer identifiziert. Die ohne Unterbrechung arbeitenden Einsatzkräfte konnten bis Sonntagmorgen 159 Tote aus den Trümmern des World Trade Centers bergen.

Fünf Tage nach dem Terroranschlag in New York sind erst 92 Todesopfer identifiziert. Die ohne Unterbrechung arbeitenden Einsatzkräfte konnten bis Sonntagmorgen 159 Tote aus den Trümmern des World Trade Centers bergen. 4972 Menschen werden noch vermisst. Im Pentagon in Washington kamen einschließlich der Toten an Bord des American-Airlines-Flugs 77 vermutlich 188 Menschen ums Leben.

Kurz nach den Einschlägen ins World Trade Center in New York hat die nationale Luftfahrtbehörde der USA (FAA) einem Zeitungsbericht zufolge die US-Luftwaffe gewarnt, ein Flugzeug rase auf das Verteidigungsministerium bei Washington zu. Die Warnung habe jedoch das Pentagon nicht erreicht. Unter Berufung auf Vertreter des Ministeriums und eine offizielle Chronik der Ereignisse am Dienstag berichtete das die Tageszeitung "Washington Post".

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Fotostrecke III: Rettungsarbeiten in New York Fotostrecke IV: Trauerkundgebung am Brandenburger Tor Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Die Amerikaner sollen mit Beginn der neuen Woche zu ihrem gewohnten Alltag zurückkehren. Einen entsprechenden Aufruf an die Bevölkerung machte Präsident George W. Bush am Sonntag. Die Bürger sollten ihr normales Leben wieder aufnehmen und so den Terroristen trotzen, hieß es in Washington. Auch der New Yorker Aktienhandel soll am Montag nach der längsten Zwangspause seit dem Ersten Weltkrieg wieder aufgenommen werden.

In der Nähe der eingestürzten Türme wurde der Reisepass eines mutmaßlichen Flugzeugentführers gefunden, wie ein FBI-Sprecher am Samstag mitteilte. Der Fund löste eine intensive Suche nach weiteren Beweisstücken mehrere Straßenzüge von dem Trümmergrundstück entfernt aus. Unterdessen wurden die ersten Reservisten einberufen. Über New York, Washington und anderen Städten flogen weiterhin Kampfflugzeuge zur Überwachung des Luftraums.

Die Justizbehörden in New York stellten am Samstag einen zweiten Haftbefehl für einen "unentbehrlichen Zeugen" aus. Mit der Ausstellung weiterer Haftbefehle sei in Kürze zu rechnen, hieß es im Justizministerium. Die Bundespolizei FBI geht mehr als 36 000 Hinweisen nach und hat mehrere hundert Vorladungen ausgestellt. Insgesamt fahndet das FBI wegen der Anschläge nach mehr als 100 Personen.

Unternehmen aus aller Welt haben mehr als 180 Millionen Dollar für die World-Trade-Center-Hilfsaktionen gespendet. Zahlreiche prominente Künstler haben ebenfalls großzügige Spenden gemacht. Es laufen inzwischen etliche private Hilfsaktionen, und Millionen Amerikaner haben für die Opfer der Katastrophen Spenden geschickt.

Der am Dienstag getötete Einsatzleiter der New Yorker Feuerwehr, Peter Ganci, ist am Samstag in Long Island (US-Bundesstaat New York) beerdigt worden. "Er ist gestorben, wie er es wollte", sagte Bürgermeister Rudolph Giuliani bei der Zeremonie. "Vor langer Zeit hatte er entschieden, dass er im Einsatz sterben will, wenn er sterben muss." Auch der Seelsorger der New Yorker Feuerwehr, Mychael Judge, wurde am Samstag beigesetzt: Er hatte einen Herzanfall erlitten, als er am Ort der Katastrophe einem tödlich verletzten Feuerwehrmann beistand. Beim Einsturz des World Trade Center sind vermutlich 350 Feuerwehrleute ums Leben gekommen.

Wenige Stunden nach der Wiedereröffnung ist das Empire State Building in New York am Samstag wegen einer Bombendrohung wieder geschlossen worden. Das Gebäude werde voraussichtlich erst am Montag wieder geöffnet, teilte die Polizei mit. Es war nach den Terroranschlägen am Dienstag geschlossen und am Samstagmorgen wieder geöffnet worden. In Japan hat das erste US-Kriegsschiff seit den Terrorangriffen seine Basis in unbekannte Richtung verlassen.

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