zum Hauptinhalt
Mitarbeiter der Stadtreinigung beseitigen am Morgen vor der Alten Oper Scherben der zertrümmerten Scheiben einer Bushaltestelle.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Nach den Krawallen: Stadt Frankfurt erlässt ein Betretungsverbot für Opernplatz

Nach der Eskalation auf dem Opernplatz reagiert die Stadt mit einer Sperrung. Die Angreifer sollen zum Großteil von außerhalb gekommen sein.

Nach den Krawallen in der Nacht zum Sonntag hat die Stadt Frankfurt am Main ein Betretungsverbot für den Opernplatz an den Wochenenden beschlossen. Freitags und samstags ab Mitternacht solle das Betretungsverbot gelten, sagte der Frankfurter Sicherheitsdezernent Markus Frank am Montag vor Journalisten. Ab ein Uhr solle der Platz dann vollständig gesperrt werden.

Frank sagte, das Ziel sei, von außerhalb nach Frankfurt kommenden Menschen zu signalisieren, dass es sich nicht lohne, in die Stadt zu kommen. Neben der Sperrung des Platzes solle es auch verstärkte Kontrollen in der näheren Umgebung geben. Von den 39 Tatverdächtigen kamen laut Polizei 29 von außerhalb nach Frankfurt. Gegen die Verdächtigen - 38 Männer und eine Frau - laufen Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung und versuchter Körperverletzung.

Der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill sagte, die Tatverdächtigen seien "überwiegend polizeilich bekannt". Sie seien bei der Polizei wegen ähnlicher Delikte wie am Wochenende sowie wegen Diebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert. Die Tatverdächtigen seien zwischen 17 und 23 Jahre alt und überwiegend mit Migrationshintergrund.

In der Nacht zum Sonntag war es nach zunächst friedlichen Feiern in der Innenstadt mit insgesamt rund 3000 Menschen zu gewaltsamen Ausschreitungen auf dem Opernplatz gekommen. Aus einer Menge von etwa 500 bis 800 „Störern“ heraus seien Polizeibeamte „massiv“ mit Flaschen angegriffen worden, schilderte Bereswill.

Laut Polizei hatte es um 2.30 Uhr am Sonntagmorgen auf dem Opernplatz zunächst eine Massenschlägerei mit mehr als 20 Beteiligten gegeben. Einer der Beteiligten sei am Boden liegengeblieben, woraufhin die Polizei eingreifen wollte.

Dabei seien die Beamten von den Umstehenden angegriffen worden. Unter anderem seien die Einsatzkräfte mit Gläsern und Flaschen beworfen worden, Schaulustige hätten Beifall geklatscht und „ACAB“ gerufen. Fünf Einsatzkräfte seien verletzt worden. Anschließend sei der Opernplatz geräumt worden, wofür weitere Polizeikräfte von anderen Plätzen und Revieren gerufen worden seien.

[Wenn Sie die aktuellen Nachrichten aus Deutschland und Berlin live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die randalierende Menge sei von Beamten mit Helmen und Schilden abgedrängt worden. Die Räumung sei der Frankfurter Polizei zufolge aufgrund der Flaschenwürfe mehrfach gestoppt worden.

In den vergangenen Wochen hatte sich der Opernplatz in Frankfurt zur Freiluft-„Partyzone“ entwickelt. An den Wochenenden waren Tausende Menschen zusammengekommen, um auf dem Platz zu feiern. Dabei war die Stimmung meist friedlich. Der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill sieht die Krawalle nun als „absoluten, negativen Höhepunkt“ der vergangenen Wochen. „Das ist sehr schlimm, was sich da entwickelt und heute Nacht entladen hat“, sagte Bereswill am Sonntag. (Tsp, dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false