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In Istanbul gab es am Wochenende zahlreiche Proteste gegen die Armenien-Resolution im Bundestag.

© OZAN KOSE/AFP

Nach der Armenien-Resolution: Deutscher Generalkonsul in Istanbul an Rede gehindert

Die Stimmung zwischen der Türkei und Deutschland nach der Armenien-Resolution ist schlecht. Das bekam auch der deutsche Generalkonsul zu spüren.

Nach der Völkermord-Resolution im Bundestag ist der deutsche Generalkonsul in Istanbul an seinem Grußwort zu den Absolventen einer türkisch-deutschen Eliteschule gehindert worden. Der von der AKP-Regierung in Ankara eingesetzte Leiter des Istanbul Lisesi bat Generalkonsul Georg Birgelen kurzfristig, seine Ansprache nicht zu halten, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Schulleiter Hikmet Konar habe das mit einem entsprechenden Anruf vom Erziehungsministerium aus Ankara begründet. Befürchtet würden Unmutsbekundungen der Schüler.

Birgelen verließ die Veranstaltung am Freitagabend daraufhin vorzeitig. Als der wegen seiner AKP-Nähe umstrittene Schulleiter seine Ansprache hielt, drehten die Absolventen ihm geschlossen den Rücken zu. Sie sorgten damit für einen Eklat.

Das Istanbul Lisesi ist ein staatliches türkisches Gymnasium mit einer deutschen Abteilung, das ausschließlich von türkischen Schülern besucht wird. Die Einrichtung gehört zu den Eliteschulen des Landes und wird durch die Entsendung deutscher Lehrkräfte auch mit deutschen Steuermitteln gefördert. Die Schule war einst eine Hochburg von Anhängern des säkularen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte nach der Resolution mit einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland gedroht. (dpa)

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