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Politik: Nach deutlichen parteiinternen Niederlagen treten McCain und Bradley den Rückzug an

Inmitten von Spekulationen über einen Rückzug seiner Bewerbung für die Nominierung als US-Präsidentschaftskandidat hat der Republikaner John McCain am Mittwoch (Ortszeit) weitere Wahlkampfveranstaltungen abgesagt. Der Senator aus Arizona zog sich mit seinen wichtigsten Beratern und Geldgebern noch in der Nacht zurück, um das weitere Vorgehen abzusprechen.

Inmitten von Spekulationen über einen Rückzug seiner Bewerbung für die Nominierung als US-Präsidentschaftskandidat hat der Republikaner John McCain am Mittwoch (Ortszeit) weitere Wahlkampfveranstaltungen abgesagt. Der Senator aus Arizona zog sich mit seinen wichtigsten Beratern und Geldgebern noch in der Nacht zurück, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Geplante Veranstaltungen in Colorado und Illinois wurden bereits abgesagt. John McCain hatte am "Super-Dienstag" eine klare Niederlage gegen seinen innerparteilichen Rivalen George W. Bush erlitten, der nun nahezu uneinholbar in Führung liegt.

Nach Angaben aus seinem Wahlkampfteam wollte McCain seine Kandidatur vermutlich jetzt aussetzen, um sich alle Möglichkeiten offen zu halten. Von anderen Beratern verlautete, er wolle seine Bewerbung sofort zurückziehen. Als unwahrscheinlich galt die Möglichkeit, dass McCain als Kandidat einer dritten Partei weiterhin im Wahlkampf antreten könnte.

Für die Entscheidung, dass McCain verzichtet und Bush tatkräftig unterstützt, liege es jetzt jedoch an Bush, auf seinen Kontrahenten zuzugehen, hieß es. McCain ist entsprechenden Berichten zufolge verärgert über den Wahlkampf-Stil von Bush. Er fordert von Bush vor allem eine Reform der Wahlkampffinanzierung. Nach einem Bericht der Zeitung "Washington Post" hat Bush bereits 64 Millionen Dollar seines ursprünglich mit 70 Millionen Dollar gefüllten Wahlkampffonds ausgegeben.

In Kreisen McCains wurde zunächst sehr offen, dann immer verhaltener darüber spekuliert, dass der Vietnamkriegs-Veteran sich "gedrängt" fühlen könnte, sich außerhalb der Republikanischen Partei um die Präsidentschaft zu bemühen. McCain selbst hat bislang jedoch immer klargestellt, dass er Republikaner bleiben und den Kandidaten der Partei am Wahltag, dem 7. November, unterstützen werde.

Bush rief seinen Rivalen auf, seine Kandidatur aufzugeben und sich mit ihm (Bush) gegen Gore zu verbünden. Bush war ein Sieg über McCain in neun von 13 Bundesstaaten gelungen. Bush hat nun 681 Delegierte des entscheidenden Parteikonvents im Sommer hinter sich, McCain kommt auf 225. Bush sagte auf die Frage, ob er sich McCain als Vizepräsidenten vorstellen könne, er wolle mit seinem Herausforderer ein ruhiges Gespräch führen. McCain bekräftigte, er stehe als Vizepräsident nicht zur Verfügung. Sowohl Bush und McCain als auch Gore und Bradley hatten sich im Vorwahlkampf hart attackiert.

Im Nominierungswahlkampf der Demokraten liegt Vizepräsident Al Gore klar vor seinem innerparteilichen Konkurrenten Bill Bradley, der seine Niederlage einräumte und aus dem Rennen ausstieg. Bradley habe immer klargemacht, dass er bei einem Rückzug Gore unterstützen werde, sagte ein Berater Bradleys. Aus McCains Umgebung verlautete, der Senator neige dazu, seinen Wahlkampf zu beenden.

Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur bei Demokraten und Republikanern war am Dienstag bei den Vorwahlen in 16 Bundesstaaten die erwartete Vorentscheidung gefallen. Der Nachfolger von Präsident Bill Clinton, der laut Verfassung nach acht Jahren im Amt nicht mehr kandidieren kann, wird am 7. November gewählt.

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