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AfD-Chef Bernd Lucke.

© AFP

Nach Europawahl: AfD im Aufwind: Alternative für Deutschland legt um zwei Prozentpunkte zu

Bei der Europawahl kam die AfD auf sieben Prozent. Der Einzug ins Straßburger Parlament hilft der eurokritischen Partei offenbar: Nach einer Umfrage legt die AfD im Vergleich zur Vorwoche zu, während Union und SPD verlieren.

Die eurokritische AfD ist in der Wählergunst weiter im Aufwind. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Wahltrend von "Stern" und RTL verbesserte sich die Alternative für Deutschland im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte auf acht Prozent. CDU/CSU und SPD verloren jeweils zwei Punkte, die Union lag bei 38 Prozent, ihr Koalitionspartner bei 23 Prozent. Linke und Grüne erreichten jeweils zehn Prozent. Die FDP stagnierte weiter bei vier Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfielen sieben Prozent, zwei Punkte mehr als in der Vorwoche.
Für die Gewinne der AfD sei das von Medien und Politikern kommentierte gute Abschneiden der Partei bei der Europawahl verantwortlich, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner dem Magazin "Stern". "Obwohl die AfD nicht mehr Stimmen bekam als bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr, ist der Eindruck entstanden, dass sie großen Zulauf erhalten habe." Solche falschen Einschätzungen gäben nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit radikalen Parteien zunächst immer Auftrieb. Weil der Anteil der Nichtwähler um vier Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche abnahm, ging Güllner davon aus, dass die AfD "jetzt auch aus diesem Lager Stimmen erhalten hat".
Nach einer weiteren Forsa-Umfrage für den "Stern" fände es jeder dritte Deutsche (33 Prozent) gut, wenn die AfD auch im nächsten Bundestag vertreten wäre. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent hielt das nicht für wünschenswert. Dass der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke mit den Problemen in Deutschland besser fertig werden könnte als andere Politiker, glaubten allerdings nur acht Prozent der Befragten. Eine breite Mehrheit von 80 Prozent traute ihm das nicht zu. Das Forsa-Institut befragte für den Wahltrend in der vergangenen Woche 2002 Bundesbürger und für die AfD-Umfrage 1002 Menschen.

CDU schließt Kooperation mit der AfD aus

Zuvor hatten die Spitzengremien der CDU beschlossen, dass es keine Kooperation mit der AfD geben solle. Generalsekretär Peter Tauber begründete dies am Montag damit, dass die Partei sowohl "mit ihrer Wortwahl als auch ihren Inhalten am rechtsextremen Rand" fische.
"Wir wollen keine Zusammenarbeit mit der AfD", bekräftigte Unions-Parlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer am Dienstag in Berlin. Auf die Frage, ob dies auch für mögliche Kooperationen beim Tragen von Parlamentsbeschlüssen gelte, sagte er, die Absage an eine Zusammenarbeit "umfasst alles". Der Beschluss der CDU-Spitze sei auch von den Länderchefs unterstützt worden, betonte Grosse-Brömer mit Blick auf Spekulationen, die CDU könne in Bundesländern mit der AfD zusammengehen. (AFP)

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