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Nach Hurrikan "Sandy": Kritik an E-Mail-Abstimmung in Katastrophengebiet in New Jersey

Die Entscheidung des US-Bundesstaates New Jersey, Betroffene des Wirbelsturms „Sandy“ bei der Präsidentschaftswahl am Dienstag per E-Mail abstimmen zu lassen, stößt bei Computerexperten auf große Bedenken. Sie warnen vor Wahlbetrug und Rechtsstreit.

Die elektronisch verschickten Wahlzettel könnten Hacker oder Computerviren zum Opfer fallen, sagte der auf IT-Sicherheit spezialisierte Informatiker Matt Blaze von der Universität Pennsylvania. New Jersey könnte damit die „Tür zu neuen Formen von Wahlbetrug“ öffnen.

Die Behörden des Bundesstaates hatten am Wochenende erklärt, dass von Überschwemmungen oder Stromausfällen betroffene Wähler einen Stimmzettel per E-Mail oder Fax anfordern könnten. Auf dem gleichen Weg könne dann bis 20 Uhr am Dienstagabend gewählt werden. Der Sturm „Sandy“, der vor einer Woche über die Ostküste der USA hinweggezogen war, hatte in New Jersey für schwere Verwüstungen gesorgt. Mit den E-Mail-Stimmzetteln soll vor allem Bürgern, die wegen der Katastrophe ihre Häuser verlassen mussten, die Teilnahme an der Wahl ermöglicht werden.

Allerdings warnte auch der Computerwissenschaftler Andrew Appel von der Eliteuni Princeton, dass die Stimmabgabe über das Internet „von Natur aus unsicher“ sei. Die E-Mails könnten ohne Wissen der Wähler verändert werden. Die Juraprofessorin Penny Venetis von der Rutgers University forderte, dass wie bei US-Bürgern im Exil oder im Ausland stationierten US-Soldaten neben der elektronischen Wahl zur Sicherheit echte Stimmzettel ausgefüllt werden müssten. Diese müssten dann mit den E-Mail-Ergebnissen abgeglichen werden. Ansonsten drohe ein Rechtsstreit um die Resultate aus New Jersey, sagte Venetis. (AFP)

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