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Wer künftig den Platz von Gesine Lötzsch im Vorsitz der Linken ausfüllen wird, ist noch unklar.

© dapd

Nach Lötzschs Rücktritt: Bartsch und Pau drängen auf schnelle Führungsentscheidung

Der Reformerflügel der Linken machen Druck für eine schnellere Klärung des Führungspersonals als bislang vereinbart. Pau fordert die Frage noch vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai zu klären.

Wichtige Politiker des Reformerflügels der Linken machen Druck für eine schnellere Klärung des Führungspersonals als bislang vereinbart. Bundestagsfraktionsvize Dietmar Bartsch, der sich selbst um den Bundesvorsitz bewirbt, nannte das Verfahren der Kandidatenfindung „problematisch“. Dass die Partei „zu spät einbezogen“ werde, befördere „eine Fixierung auf die beiden Vorsitzenden“, kritisierte er in der „Thüringer Allgemeinen“.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau sagte der „Berliner Zeitung“, die Partei könne mit der Klärung ihrer offenen Führungsfrage unmöglich bis nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai warten. „Ich erwarte, dass diejenigen, die kandidieren wollen, ihre Karten jetzt offenlegen und ihre Kraft zugleich auf die Wahlkämpfe konzentrieren.“ Vor allem der frühere Vorsitzende Oskar Lafontaine hält sich bislang bedeckt, ob er zurück an die Spitze strebt. Pau sagte, ein Hauruck-Verfahren zwischen Mitte Mai und dem Linken-Parteitag Anfang Juni sei „nach meinem Demokratieverständnis ausgeschlossen“.

Die bisherige Parteichefin Gesine Lötzsch hatte vor wenigen Tagen ihren Rückzug mitgeteilt. Ihr Co-Vorsitzender Klaus Ernst äußerte sich bisher nicht zu seinen Plänen. Bartsch ist bisher der einzige offizielle Bewerber für die neue Doppelspitze, die Anfang Juni auf dem Bundesparteitag in Göttingen gewählt werden soll. Der Bundesvorstand hatte Anfang dieser Woche beschlossen, jede öffentliche Personaldebatte bis zur Wahl in Nordrhein-Westfalen zu unterlassen.

Für die Krise der Partei, die gerade um ihren Wiedereinzug in die Landtage von Kiel und Düsseldorf bangt, nannte Bartsch mehrere Ursachen. So habe sich das Personaltableau unter Lötzsch und Ernst „offensichtlich nicht bewährt“. (dpa)

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