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Konrad Adam, einer der drei Sprecher der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD), greift Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hart an.

© dpa

Nach "Republikaner"-Vergleich: AfD-Sprecher Konrad Adam greift Wolfgang Schäuble an

AfD-Sprecher Konrad Adam hat Wolfgang Schäuble hart angegriffen. Seine Attacken stehen aber nicht auf der Homepage der Partei. Schäuble hatte am Wochenende im Tagesspiegel die AfD mit den rechtsradikalen Republikanern verglichen.

Von Antje Sirleschtov

Einer der drei Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Konrad Adam, hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ungewöhnlich hart für dessen Kritik an der Politik der Partei angegriffen und unterstellt, Schäuble argumentiere vor allem aus persönlicher Betroffenheit und unter dem Eindruck der Folgen des Attentats, das auf den Minister 1990 verübt wurde. Wolfgang Schäuble sei „unter dem Eindruck dieses Attentates sehr bitter geworden“, sagte Adam am Montag dem Tagesspiegel. Nur so könne er sich erklären, wie der Bundesfinanzminister seiner Partei, der AfD, habe vorwerfen können, „hemmungslos demagogisch“ zu agieren. So hatte Schäuble im Tagesspiegel am Sonntag argumentiert. Das Schicksal Schäubles, der seither im Rollstuhl sitzt, löse bei ihm „Mitleid“ aus, sagte Adam. Allerdings erwarte er von ihm, dass er in der politischen Auseinandersetzung „Wege findet, die nicht die Vermutung aufkommen lassen, dass das persönliche Schicksal die Schärfe der Auseinandersetzung mit bedingt“.

Was Schäuble zuvor gesagt hatte

Konrad Adam hatte seine Anwürfe an Schäuble bereits am Sonntag durch Parteimitarbeiter als Pressemitteilung veröffentlichen lassen. Dass die Mitteilung bislang nicht auf der Homepage der Partei erschienen ist, begründete ein Parteimitarbeiter mit „technischen Ursachen“. Eine vorherige Absprache seiner Äußerungen zu Schäuble mit der AfD-Führung verneinte Adam. Als Parteisprecher sei das nicht nötig. Schäuble (CDU) hatte die AfD im Tagesspiegel mit den rechtsextremen Republikanern verglichen und als Gruppierung bezeichnet, „die hemmungslos alles demagogisch missbraucht, was man missbrauchen kann“. Dies erinnere ihn an die Republikaner der 90er Jahre. Schäuble sagte, die AfD propagiere Fremdenfeindlichkeit, instrumentalisiere Ausländerkriminalität und verunglimpfe offene Grenzen. Außerdem ging er mit dem eurokritischen Kurs ins Gericht. Die Partei wolle den Menschen einreden, dass es ohne Euro allen besser gehe. „Dass ein Professor der Volkswirtschaft so einen Unsinn behauptet“, sei eine „Zumutung“.

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