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Nach SPD-Ausschluss: Keine andere Partei will Clement aufnehmen

Sollte der Wolfgang Clement tatsächlich von der SPD ausgeschlossen werden, muss der Ex-Superminister vermutlich parteilos bleiben. Bisher gibt es kein eindeutiges Aufnahmeangebot einer anderen im Bundestag vertretenen Partei. Der Kontrast zwischen seinen Ansichten und den anderen Parteiprogrammen schließt eine Zusammenarbeit bislang aus.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, sagte der Zeitung "Bild am Sonntag": "Die Grünen sind nicht das richtige parteipolitische Endlager für Wolfgang Clement. Nicht nur mit seiner Forderung nach Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken und seinen übrigen energiepolitischen Vorstellungen passt er nicht in eine ökologische Partei."

Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, sagte: "Wir wollen Clement nicht. Er steht wie kaum ein anderer für die unsoziale Politik der 'Agenda 2010'." Als ehemaliger Bundeswirtschaftsminister sei er maßgeblich mitverantwortlich, dass heute in Deutschland 2,4 Millionen Kinder in Armut lebten und die Zahl der Vermögensmillionäre auf 800.000 angewachsen sei.

Clement soll in der SPD bleiben

FDP-Vize Cornelia Pieper sagte dem Blatt: "Wolfgang Clement ist ein guter Mann für die SPD. Da soll er bleiben und für Vernunft sorgen." CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte: "Wenn die SPD nicht endgültig ihren Charakter als Volkspartei verlieren will, muss Herr Clement in der SPD bleiben." CSU-Generalsekretärin Christina Haderthauer: "Auch wenn sich das so manche in der SPD wünschen, werden wir Clement keinen CSU-Aufnahmeantrag schicken."

FDP-Vize Rainer Brüderle hatte Clement dagegen eine "neue politische Heimat" angeboten. Clement sei in der FDP "herzlich willkommen. Wir empfangen ihn mit offenen Armen", hatte er am Donnerstag gesagt. Auch der CDU-Mittelstandspolitiker Michael Fuchs hatte zuvor erklärt: "Clement ist selbstverständlich in der CDU willkommen." (pb/ddp)

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