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Südafrikaner demonstrieren in Pretoria gegen die Erhöhung der Studiengebühren.

© dpa

Update

Nach tagelangen Aufständen: Protest gegen Studiengebühren in Südafrika erfolgreich

Südafrikas Studenten ist es mit ihren Protesten gelungen, die Erhöhung der Studiengebühren zu verhindern. Präsident Jacob Zuma lenkte am Freitag ein.

Nach tagelangen Aufständen im ganzen Land gibt Südafrikas Regierung den protestierenden Studenten nach. Im kommenden Jahr werde es keine Erhöhung der Studiengebühren geben, erklärte Präsident Jacob Zuma am Freitag. Zehntausende Studenten hatten diese Woche überall im Land gegen eine geplante Erhöhung um zehn Prozent protestiert. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei.

„Die Regierung versteht die Sorgen von Studenten aus ärmeren Familien“, sagte Präsident Zuma vor Tausenden jungen Menschen in der Hauptstadt Pretoria. Zuvor hatte er sich mit Vertretern der Universitäten und Studenten getroffen. Einen Kompromissvorschlag hatten die Studentenvertreter Anfang der Woche bereits abgelehnt. Die Kosten sind je nach Universität unterschiedlich, betragen aber umgerechnet mehrere tausend Euro im Jahr.

Nach tagelangen Protesten lenkte Präsident Jacob Zuma am Freitag ein.
Nach tagelangen Protesten lenkte Präsident Jacob Zuma am Freitag ein.

© AFP

Demonstranten hatten diese Woche die Schließung zahlreicher Universitäten erzwungen. Am Freitag waren Tausende Studenten zum Amtssitz von Zuma in Pretoria gezogen. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. Steine flogen, Gegenstände wurden in Brand gesteckt und Zäune niedergerissen. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas ein, mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Zuma kündigte an, die inhaftierten Studenten würden freigelassen.

Der südafrikanische Studenten-Kongress (Sasco), der sich an den Demonstrationen beteiligte, fürchtete, höhere Gebühren würden viele ärmere, vor allem schwarze Studenten, ausschließen und zu einer Verstärkung der sozialen Spaltung führen. Nach dem Zugeständnis der Regierung forderten einige Demonstranten, die Studiengebühren ganz abzuschaffen.

Die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) hatte bei ihrem Regierungsantritt nach dem Ende des Apartheid-Regimes 1994 kostenlose Bildung für alle versprochen. Im kommenden Jahr wird in Südafrika gewählt und dem ANC drohen viele junge Wähler wegzubrechen. (epd)

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