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Nach Unfall: Helmut Kohl tritt wieder öffentlich auf

Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) wird am 8. Mai in Stuttgart „für hervorragende Verdienste um die Festigung und Förderung der Grundlagen eines freiheitlichen Gemeinwesens“ den Hanns-Martin-Schleyer-Preis der gleichnamigen Stiftung erhalten. Das bestätigte Kohls Büro dem Tagesspiegel.

Von Matthias Schlegel

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seinem Unfall vor reichlich einem Jahr wird Kohl auch eine Ansprache halten. Es stehe aber noch nicht fest, in welchem Umfang und welcher Form.

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Ehrung hatte „Die Welt“ berichtet, dass sich Kohl Zug um Zug von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma erhole, das er im Februar 2008 bei einem Sturz in seiner Wohnung erlitten hatte. Dabei war er in der Reha-Phase nach zwei Knieoperationen gestürzt und hatte das Bewusstsein verloren. Erst zwei Stunden später war er gefunden und daraufhin in der Heidelberger Uniklinik operiert worden.

Kohl habe während der Rekonvaleszenz Parteifreunde wie Franz Josef Jung, Roland Koch, Jürgen Rüttgers, Bernhard Vogel und Philipp Mißfelder empfangen wie auch den früheren Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Ex-Außenminister Klaus Kinkel (FDP), schreibt das Blatt unter Berufung auf Kohls Umgebung. Artikulationsprobleme, die nach seinem Unfall aufgetreten waren, seien inzwischen fast verschwunden. Kohl, der am Freitag 79 Jahre alt wird, habe abgenommen, lese Zeitungen und sehe Nachrichten im Fernsehen. Am Tag, an dem Kohl die Auszeichnung erhält, feiert er zugleich seinen ersten Hochzeitstag mit der 34 Jahre jüngeren Maike Richter. In einer Umfrage des „Spiegel“ wurde Kohl zum bedeutendsten Deutschen der Nachkriegszeit gewählt. Den ersten Platz vor Konrad Adenauer verdankt er seiner Beliebtheit in Ostdeutschland.

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