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Nach Wikileads-Informationen: Snowden wägt Venezuelas Asylangebot ab

Laut Enthüllungsplattform Wikileaks hat sich Edward Snowden noch nicht entschieden, ob er Venezuelas Asylangebot annehmen wird. Derweil räumte Spanien erstmals ein, der Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales die Überflugerlaubnis vorübergehend verweigert zu haben.

Der in Moskau festsitzende ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat Venezuelas Asylangebot nach Angaben von Wikileaks noch nicht offiziell angenommen. Die Internet-Enthüllungsplattform verwies am Dienstag darauf, dass eine entsprechende Twitter-Nachricht des Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten der Duma, Alexej Puschkow, wenig später wieder gelöscht worden sei. Die betreffenden Länder würden bei passender Gelegenheit eine Ankündigung machen, danach werde Wikileaks das bestätigen, hieß es.

Derweil räumte Spanien erstmals ein, einer Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales die Überflugerlaubnis wegen eines US-Hinweises vorübergehend verweigert zu haben. Der spanische Außenminister Jose Manuel Garcia-Margallo antwortete am Dienstag auf die Frage, ob die USA Spanien darauf aufmerksam gemacht hätten, dass Snowden an Bord der Maschine sein könnte: "Inter alia (unter anderem)."

Der Fall hat einen diplomatischen Eklat zwischen Spanien und Bolivien ausgelöst. Morales musste wegen der verweigerten Überflugerlaubnis für mehrere Stunden in Wien zwischenlanden. Neben Spanien hatten auch Frankreich, Italien und Portugal ihren Luftraum für das Flugzeug vorübergehend gesperrt.

Snowden soll sich seit zwei Wochen im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo aufhalten. Er hat Spionageprogramme der britischen und US-Geheimdienste enthüllt. Die USA werfen dem IT-Spezialisten deshalb Landesverrat vor und fordern seine Auslieferung. Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hatte Snowden in der Nacht auf Dienstag politisches Asyl angeboten. Eine solche Offerte liegt auch Bolivien und Nicaragua vor.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks teilte am Dienstagabend mit, Snowden habe sich noch nicht entschieden, in welchem der drei sozialistisch regierten Länder er Zuflucht suchen wolle. Unklar blieb auch, auf welchem Weg Snowden nach Lateinamerika gelangen könnte. Von Moskau gibt es keine Direktverbindungen nach Venezuela, Bolivien oder Nicaragua. Denkbar wäre ein Zwischenstopp in der kubanischen Hauptstadt Havanna unter Umgehung des westeuropäischen Luftraums. (Afp, Reuters)

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