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Nahost: Erneut Raketen aus dem Libanon nach Israel abgefeuert

Erneut sind Raketen aus dem Libanon im Norden Israels eingeschlagen - verletzt wurde niemand. Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Gazastreifen unterdessen unvermindert fort. Es bestehe "keinerlei Druck", die Offensive zu beenden.

Nach Angaben der israelischen Polizei schlugen bei Kiriat Schmona drei Geschosse ein. Die Raketen hätten niemanden verletzt und auch sonst keine Schäden angerichtet. Als Reaktion auf den Raketenbeschuss aus dem Libanon feuerte die israelische Armee unmittelbar darauf vier Geschosse zurück, die nördlich der südlibanesichen Ortschaft Gadschar einschlugen, wie libanesische Sicherheitskräfte mitteilten.

Einen ähnlichen Vorfall hatte es am Donnerstag der vergangenen Woche gegeben. Nach Angaben von Sanitätern waren dabei in Israel zwei Menschen leicht verletzt worden. Die israelische Armee hatte radikale Palästinenser für den Beschuss verantwortlich gemacht, die den Libanon in den Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hineinziehen wollten. Ein Sprecher der im Libanon aktiven Schiiten-Miliz Hisbollah hatte die Verantwortung für den Raketenbeschuss zurückgewiesen.

Panzer dringen weiter nach Gaza vor

In der Nacht zum Mittwoch hat Israel seine Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt. Die Luftwaffe habe in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer insgesamt 60 Ziele angegriffen, meldeten israelische Medien am Morgen. Es seien etwa 35 Tunnel beschossen worden, die dem Waffenschmuggel dienten. Zudem habe die Luftwaffe mehrere Waffenlager bombardiert. Unterstützt von der Luftwaffe drangen israelische Spezialtruppen mit Panzern mehrere hundert Meter in Stadtbezirke Gazas vor.

Bei Luftangriffen im Norden und Süden des Gazastreifens starben nach Angaben palästinensischer Krankenhausmitarbeiter am Dienstagabend mindestens acht Palästinenser. Darunter waren demnach auch drei Kinder, die in Dschabalija auf der Straße gespielt hatten. Allein am Dienstag waren nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte im Gazastreifen mindestens 70 Menschen gestorben. Seit Beginn der Offensive am 27. Dezember wurden den Angaben zufolge mindestens 975 Menschen im Gazastreifen getötet und knapp 4400 verletzt.

Ban Ki Moon reist nach Nahost

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sagte, die meisten Ziele der Offensive seien erreicht, "aber wahrscheinlich nicht alle". Regierungschef Ehud Olmert hat nach Angaben eines ranghohen Regierungsvertreters zwei Ziele für die Offensive definiert. Dies sei zum einen, die Beschüsse und den Terror durch die Hamas zu beenden, sagte der Regierungsvertreter dem Nachrichtenportal Ynet. Zum anderen solle die militärische Struktur der Organisation zerstört werden. Solange diese Ziele nicht erreicht seien, bestehe "keinerlei Druck" zur Beendigung des Militäreinsatzes.

Am Mittwoch wollte sich auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in der Region in die Verhandlungen um ein Ende der Gewalt einschalten. Der UN-Chef wurde zunächst in Kairo erwartet, wo er sich über Einzelheiten der ägyptischen Initiative zur Beilegung des Gazakonflikts unterrichten lassen wollte. Weitere Stationen seiner Reise sind Jordanien, Israel, das Westjordanland, der Libanon, Syrien und Kuwait. (nis/dpa/AFP)

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