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Nahost: Fischer: Kontakte zum Iran erhalten

Ex-Außenminister Joschka Fischer sieht im Iran einen wichtigen Faktor im aktuellen Nahost-Konflikt. "Der Iran kann zum Guten oder zum Schlechten durchaus eine Rolle spielen", sagte Fischer.

Mainz - Fischer war zu einem Vortrag in Teheran gewesen. Es sei daher wichtig, die Gesprächskontakte mit dem Iran nicht abreißen zu lassen, sagte der dem ZDF-"heute-journal". Die Regierung in Teheran mache kein Geheimnis daraus, dass sie engste Beziehungen zur Hisbollah-Miliz und sehr starke eigene Interessen in der Krisenregion habe.

Er habe in Teheran unterstrichen, dass das Existenzrecht Israels für Deutschland nicht antastbar sei und Antisemitismus nicht akzeptiert werden könne, sagte Fischer. Eine Lösung des Konflikts, wie sie Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sich vorstelle, werde nicht möglich sein, stellte Fischer klar. Der Konflikt könne nur beendet werden, "wenn wir in Richtung einer Zwei-Staaten-Lösung gehen, und die noch offenen Grenzfragen zwischen Israel und seinen Nachbarn entsprechend lösen". Allerdings dürfe ein souveräner Staat wie Libanon" sein Gewaltmonopol nicht an die Hisbollah abgeben, die ganz anderen Interessen folge, betonte der Ex-Minister.

Fischer forderte, das Blutvergießen in dem Konflikt müsse so schnell wie möglich beendet werden. Es könne nur eine politische Lösung geben. Dabei sei auch ein Ausgleich mit Syrien von großer Bedeutung. Israel habe mit dem besetzten syrischen Golan eine "sehr wichtige Karte" in der Hand. Fischer fügte hinzu, alle diese Faktoren müssten ins Spiel gebracht werden, damit es zu einer dauerhaften politischen Lösung kommt. (tso/ddp)

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