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Nahost: Israel nimmt über 30 Hamas-Politiker fest

Israelische Soldaten sind gegen die Führungsspitze der Hamas vorgegangen. Unter den Gefangenen ist nach palästinensischen Angaben auch Bildungsminister Nasser al-Schaer.

Ramallah - Auch die mehrere Abgeordnete sowie die Bürgermeister von Nablus und Kalkilia wurden gefangen genommen. Die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Festnahmen. Eine israelische Armeesprecherin erklärte, Hintergrund der Maßnahme sei, dass Hamas ihre "Terror-Infrastruktur" vom Gazastreifen ins Westjordanland übertrage und Regierungseinrichtungen zur Unterstützung von Anschlägen auf Israel missbrauche.

Die Festnahmen folgten auf den mehr als einwöchigen Beschuss des israelischen Grenzgebiets mit mehr als 200 Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen. Die meisten Angriffe kamen von militanten Hamas-Aktivisten. Auch am Donnerstag schlugen wieder Raketen im Grenzgebiet ein. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas rief die militanten Gruppierungen auf, die Raketenangriffe auf Israel zu stoppen. Abbas sagte nach einem Treffen mit dem EU-Chefdiplomaten Javier Solana in Gaza, man strebe eine umfassende Waffenruhe mit Israel an. Solana betonte, die Gewalt von palästinensischer und von israelischer Seite müsse beendet werden. "Es ist an der Zeit, die Lage zu beruhigen."

Merkel: "Gewalt führt zu keiner Lösung"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte ein Ende der Angriffe von palästinensischer Seite auf Israel. "Gewalt führt zu keiner Lösung der Probleme", warnte sie in ihrer Regierungserklärung im Bundestag zum G8-Gipfel in Heiligendamm. Die Nahost-Region müsse zur Ruhe kommen.

Abbas' Sprecher verurteilte die Festnahmen im Westjordanland als "Bestrafung und Rache" von Seiten Israels. Israel hatte bereits vor knapp einem Jahr nach der Verschleppung des israelischen Soldaten Gilad Schalit unter dem Kommando von Hamas Dutzende Hamas-Mitglieder festgenommen. Zahlreiche Hamas-Mitglieder, darunter frühere Minister und Abgeordnete, sitzen seither in israelischen Gefängnissen.

Im Bereich Bet Lahia wurde ein Palästinenser von einer israelischen Granate getötet. Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben binnen einer Woche 38 Menschen getötet worden. (tso/dpa)

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