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Politik: Nahost: Israels Armee rückt in Autonomiegebiete ein

Die israelischen Streitkräfte sind in der Nacht zum Freitag erneut auf palästinensisches Gebiet im Westjordanland und dem Gazastreifen vorgestoßen. Nach Militärangaben reagierten sie damit auf Angriffe gegen jüdische Siedlungen.

Die israelischen Streitkräfte sind in der Nacht zum Freitag erneut auf palästinensisches Gebiet im Westjordanland und dem Gazastreifen vorgestoßen. Nach Militärangaben reagierten sie damit auf Angriffe gegen jüdische Siedlungen. Die Palästinenser verurteilten die Vorstöße scharf.

Nach Schüssen auf jüdische Siedler rückten die Streitkräfte zunächst mehrere Stunden in den palästinensischen Teil der Stadt Hebron im Westjordanland ein. Militärsprecher Oberstleutnant Olivier Rafowicz erklärte, man habe zwei Häuser zerstört, von denen aus palästinensische Heckenschützen auf die Siedler geschossen hätten. Dabei waren zwei Jugendliche verletzt worden.

Der Einmarsch in das auf einem Hügel gelegene palästinensische Viertel Abu Sneineh sei eine Reaktion auf diesen Angriff gewesen, sagte Rafowicz. Zu dem Beschuss der jüdischen Siedler bekannte sich die Brigade der Al-Aksa-Märtyrer. Die Gruppe steht der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat nahe.

Bei dem Vorstoß der Israelis wurden nach palästinensischen Angaben 15 Palästinenser zum Teil schwer verletzt. Die palästinensische Seite sprach auch von vier verletzten Soldaten und drei zerstörten Militärfahrzeugen. Nach israelischen Angaben wurde ein Soldat verletzt. Der Vorstoß wurde von dem palästinensischen Funktionär Abbas Saki verurteilt. Damit sei der Friedensprozess zerstört worden, sagte er. Die Palästinenser würden sich alle Optionen offen halten.

In Hebron leben etwa 450 jüdische Siedler in drei Enklaven inmitten von 130 000 Palästinensern. Die Lage gilt als äußerst gespannt. Ein großes israelisches Militärkontingent ist zum Schutz der Siedler im Einsatz. Aus Sicherheitsgründen verhängten Israelis in den vergangenen Monaten zum Teil für Wochen ein Ausgehverbot für 30 000 im Zentrum Hebrons wohnende Palästinenser.

Ebenfalls in der Nacht zum Freitag stießen israelische Soldaten nach Gaza vor, nachdem eine jüdische Siedlung mit Mörsergranaten beschossen worden war. Generalstabschef Schaul Mofas sagte, die Soldaten hätten rasch gehandelt und einen Kommandoposten der Palästinenser in dem Gebiet zerstört. Aus palästinensischen Sicherheitskreisen hieß es, die Israelis seien auf heftigen Widerstand gestoßen.

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