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Politik: Nahost-Konflikt: Bombe tötet zwei Menschen

Nur wenige Stunden nach einem Treffen israelischer und palästinensischer Sicherheitsexperten sind am Sonntag bei einem Anschlag bei Tel Aviv zwei Menschen getötet worden. Ein Sprengsatz wurde nach Polizeiangaben an einer Bushaltestelle in Kfar Saba im morgendlichen Berufsverkehr von einem Selbstmordattentäter gezündet, der vermutlich eines der beiden Todesopfer ist.

Nur wenige Stunden nach einem Treffen israelischer und palästinensischer Sicherheitsexperten sind am Sonntag bei einem Anschlag bei Tel Aviv zwei Menschen getötet worden. Ein Sprengsatz wurde nach Polizeiangaben an einer Bushaltestelle in Kfar Saba im morgendlichen Berufsverkehr von einem Selbstmordattentäter gezündet, der vermutlich eines der beiden Todesopfer ist. 19 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Am Sonntag beginnt die Arbeitswoche in Israel.

Seit Beginn der Unruhen im September sind 477 Menschen, darunter 393 Palästinenser und 65 Israelis, getötet worden. Am Samstagabend hatten israelische und palästinensische Delegationen in einem von den USA arrangierten Treffen darüber beraten, wie die Gewalt gestoppt werden könne. In einer vom Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon vor dem Anschlag veröffentlichten Erklärung hieß es, beide Seiten seien übereingekommen, die Sicherheitskooperation wieder aufzunehmen. Einige Strafmaßnahmen gegen die palästinensische Bevölkerung seien gelockert worden. Kabinettsminister Danny Naveh betonte am Sonntag, damit seien nicht die seit dem Wahlsieg Scharons im Februar unterbrochenen Friedensverhandlungen wieder aufgenommen worden. In Treffen wie jenen in Eres gehe es um die Beendigung der Gewalt.

Nach dem Anschlag in Kfar Saba droht eine weitere Eskalation. Scharon hat für jeden Anschlag schnelle und umfassende Vergeltung angekündigt. Auf palästinensische Mörserangriffe hatten die Israelis zuletzt mit massiven Militäreinsätzen reagiert. Am Samstag ebneten Panzer einen palästinensischen Polizeiposten im Gazastreifen ein.

Nach dem vierstündigen Treffen am Grenzkontrollpunkt Eres zog das Büro Scharons eine positive Bilanz, ein palästinensischer General zeigte sich dagegen unzufrieden. In der israelischen Erklärung hieß es, Arbeits- und Reisebeschränkungen sollten gelockert werden, die seit Beginn der Unruhen vor sieben Monaten verhängt wurden. Der palästinensische Sicherheitschef im Gazastreifen, Brigadegeneral Abdel Rasek Madschaidah, bezeichnete die israelische Haltung zu Forderungen wie die Aufhebung der Abriegelung palästinensischer Gebiete als unzureichend. Die Atmosphäre sei sehr angespannt gewesen.

Der israelische Außenminister Schimon Peres deutete die Wiederaufnahme von Verhandlungen auf diplomatischer Ebene an. Gewalt könne nicht nur mit militärischen Mitteln gestoppt werden, sagte er im israelischen Fernsehen. "Es ist ebenso notwendig, zu verhandeln."

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