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Raketenangriff auf Israel

© AFP

Nahost-Konflikt: Raketenangriff auf Israel

Die Waffenruhe, die Israel und Hamas vor vier Monaten vereinbarten, ist jetzt durch schwere Gefechte unterbrochen worden. Dabei starben sechs Palästinenser. Kämpfer der Hamas rächten sich und schossen mehr als 40 Raketen auf israelische Grenzdörfer ab.

Bei den schwersten Gefechten zwischen Israel und militanten Palästinensern seit Beginn der Waffenruhe vor vier Monaten sind im Gazastreifen sechs Palästinenser getötet worden. Nach dem Tod der Männer feuerten Mitglieder militanter Palästinensergruppen bis zum Mittwochmorgen mehr als 40 selbst gebaute Kassam-Raketen auf israelische Grenzgemeinden ab. Bei den Toten handelt es sich nach palästinensischen Angaben um fünf militante Mitglieder der radikalislamischen Hamas sowie einen Zivilisten. Hamas und Israel beschuldigten sich gegenseitig, die seit dem 19. Juni herrschende Waffenruhe zu brechen. Israel schloss alle Grenzübergänge zum Gazastreifen.

Unmittelbarer Auslöser für die neue Gewalt war der erste gezielte israelische Militäreinsatz im Gazastreifen seit Beginn der Waffenruhe. In einer Erklärung der israelischen Armee hieß es, Sicherheitskräfte hätten einen rund 250 Meter langen Tunnel bis zum Grenzzaun entdeckt, durch den militante Palästinenser israelische Soldaten entführen wollten. Als Soldaten damit begonnen hätten, den Tunnel zu sprengen und zu zerstören, seien sie von Hamas-Kämpfern beschossen worden. Vier Soldaten seien verletzt worden, hieß es weiter.

Israel: Hamas wollte israelische Soldaten entführen

Nach Angaben des Armeesprechers handelte es sich um eine gezielte Militäroperation, um eine bestehende Gefahr zu beseitigen. Israel beabsichtige nicht, die Waffenruhe zu beenden. Zugleich warf der Sprecher der Hamas vor, sie habe mit dem Tunnelbau zur Entführung israelischer Soldaten gegen die Bestimmungen der Waffenruhe verstoßen.

Nach palästinensischen Angaben wurden die Hamas-Stellungen auch aus der Luft beschossen. Die Hamas warf Israel vor, die Waffenruhe verletzt zu haben. Der militante Flügel kündigte an, sich jeder "Aggression gegen unsere Menschen und unsere Bewaffneten" mit Gewalt zu widersetzen. (bai/dpa)

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