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Nahost-Konflikt: UN-Truppe soll Hisbollah offenbar nicht entwaffnen

Die UN-Truppe im Libanon (Unifil) soll laut einem französischen Pressebericht nicht den Auftrag erhalten, aktiv nach Waffen der Hisbollah zu suchen. Ein UN-Dokument zum Mandat der Truppe verlange, dass der Handlungsauftrag "hauptsächlich defensiver Natur" sei.

Paris - Das berichtete die Zeitung "Le Monde". Eine Suche nach Waffen der schiitischen Miliz sei damit ausgeschlossen. Wenn nötig, solle der Truppe aber "der Einsatz von angemessener und glaubwürdiger Gewalt" erlaubt sein, hieß es. Dies gelte für die Selbstverteidigung, den Schutz von Zivilisten und für den Auftrag zu verhindern, dass die Pufferzone zwischen der so genannten blauen Linie und dem Fluss Litani "für feindliche Aktivitäten genutzt" werde.

Der Einsatz von Gewalt sei erlaubt, um Versuchen "zu widerstehen", die Truppe an der Ausführung ihres Mandats zu hindern, und "um Zivilisten vor unmittelbarer körperlicher Gewalt zu schützen", heißt es in dem UN-Dokument laut "Le Monde". Wie die Zeitung unter Berufung auf ein weiteres UN-Papier mit dem Titel "Operationskonzept" berichtet, ist es Aufgabe der libanesischen Armee, die Kontrolle über die Pufferzone zu übernehmen und "die Hisbollah zu entwaffnen".

"Wir werden nicht aktiv nach Waffen der Hisbollah suchen", sagte ein hoher UN-Vertreter "Le Monde". "Wenn wir aber bei einer Patrouille auf ein Versteck stoßen, ist es unsere Aufgabe, diese Raketen zu beschlagnahmen." Laut der Zeitung ist auch der Fall geregelt, wenn die Unifil Hisbollah-Kämpfer beim Abschuss einer Rakete entdecken sollte. Die Truppe werde dann die libanesische Armee verständigen "und sollte keine Gewalt einsetzen, auch wenn sie eine strikte Auslegung ihres Mandats dazu bevollmächtigen würde".

Die Unifil werde sich nicht zwischen die Fronten begeben, wenn Israel im Libanon angreife und von libanesischer Seite geantwortet werde, sagte der UN-Vertreter der Zeitung. Ziel sei es dann, "durch andere Mittel" ein Ende der Kämpfe herbeizuführen. "Wenn Israel aber Zivilisten anvisiert, müssen wir Gegenmaßnahmen finden, indem wir den Zugang blockieren oder Beobachter in Stellung bringen, auch wenn das sehr gefährlich ist". (tso/AFP)

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