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Nahost-Konflikt: Uno fordert sofortigen Stopp der Angriffe

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat Israel und die Palästinenser aufgefordert, jede Art von Gewalt unverzüglich einzustellen. Im Gaza-Streifen und im Westjordanland kam es erneut zu bewaffneten Zwischenfällen.

New York/Gaza - Die UN-Vollversammlung rief Israel als Besatzungsmacht auf, "unverzüglich seine Militäreinsätze einzustellen, die die palästinensische Zivilbevölkerung im besetzten Gebiet in Gefahr bringen". Außerdem müsse Israel seine Armee wieder aus dem Gazastreifen abziehen. Jede Art von Gewalt, Terrorismus, Provokation, Anstachelung und Zerstörung zwischen Israelis und Palästinensern müsse sofort aufhören, hieß es in der Entschließung, die allerdings nicht bindend ist.

UN-Generalsekretär Annan solle zudem Ermittlungen zum israelischen Luftangriff in Beit Hanun aufnehmen lassen, bei dem vergangene Woche 19 Palästinenser ums Leben gekommen waren. Die Vollversammlung verabschiedete die Entschließung mit 156 zu sieben Stimmen; sechs Staaten enthielten sich. Für die Resolution stimmten auch alle 25 Länder der Europäischen Union. Eine Gegenstimme gaben neben Israel auch die Vereinigten Staaten ab. Eingebracht hatte den Text der UN-Botschafter von Katar, Abdulaziz al-Nasser, im Namen arabischer Staaten.

Die radikale Palästinensergruppe Islamischer Dschihad erklärte sich unter Bedingungen bereit, ihre Raketenangriffe auf Israel einzustellen. Wenn Israel keine Palästinenser mehr angreife, sei auch die Organisation bereit, weitere Angriffe zu unterlassen, sagte ein ranghoher Vertreter, Chaled el Batsch. Er hatte sich zuvor in Gaza mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas getroffen.

Erneut Angriffe im Gaza-Streifen

Bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten in Kalkilija im Nordwesten des Westjordanlandes wurde ein Palästinenser getötet. Weitere 30 Menschen seien verletzt worden, als die Armee in den Ort gedrungen sei, um radikale Palästinenser festzunehmen, hieß es in palästinensischen Sicherheitskreisen. Sechs Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten. Die Soldaten wollten demnach Mitglieder des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas, den Essedin-el-Kassam-Brigaden, festnehmen oder töten. Die Aktivisten hätten sich in einem Gebäude versteckt. Jugendliche bewarfen die Soldaten mit Steinen, woraufhin die Soldaten mit scharfer Munition zurückgeschossen habe. Ein Armeesprecher bestätigte, dass es einen Vorfall gegeben habe.

In Gaza verübte die israelische Armee in der Nacht zwei Luftangriffe. Dabei traf sie das Haus eines palästinensischen Aktivisten, wie Augenzeugen berichteten; es wurde aber niemand verletzt. (tso/AFP)

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