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Nahost-Konflikt: Weitere Luftangriffe - Hilfsgüter für Gaza dürfen über Grenze

Auch in der Nacht zu Montag setzte Israel seine Angriffe auf Ziele im Gaza-Streifen fort. Ziel war unter anderem die Islamische Universität im Zentrum von Gaza-Stadt. Ungeachtet dessen sollen am Montag erneut umfangreiche Hilfsgüter die Grenze passieren dürfen.

Israel hat seine Luftangriffe auf Ziele der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen auch am Montag fortgesetzt. Wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur dpa berichtete, wurde ein Gebäude der Islamischen Universität getroffen. Augenzeugen sprachen von vier riesigen Explosionen. Die Universität gilt als Hochburg der Hamas. Ein israelischer Armeesprecher sagte, das Universitätsgelände sei zur Entwicklung von Raketen, Sprengstoff und elektronischem Gerät für militante Kämpfer benutzt worden. Es sei ein Treffpunkt für Hamas-Aktivisten und diene zudem als Waffenversteck.

Ziele seien auch ein Gästehaus der Hamas-Regierung sowie ein Gebäude in der Nähe des Hauses von Hamas-Ministerpräsident Ismail Hanija in einem Flüchtlingslager bei Gaza-Stadt gewesen, berichtete israelische Medien. Hanija war nicht zuhause. Wie andere Hamas-Führer hält er sich versteckt.

Erneut Zivilisten unter den Opfern

Kurz vor Mitternacht wurden in Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen mindestens zwei palästinensische Zivilisten bei einem Luftangriff getötet. Vier wurden verletzt. Bei einem weiteren Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalija nördlich von Gaza wurden vier Menschen getötet, unter ihnen ein vier Jahre altes Mädchen, wie der ärztliche Notfalldienst mitteilte. Ärzten zufolge starben außerdem ein Mann und eine Frau, als ein Geschoss ein Einfamilienhaus im Viertel El Seitun im Osten Gazas traf.

Am Sonntag hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben 30 Angriffe geflogen. Dabei seien mehr als 70 Ziele bombardiert worden, mehr als die Hälfte davon seien Schmugglertunnel unter der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten gewesen. Seit Beginn der Angriffe am Samstag wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 300 Palästinenser getötet und über 1000 verletzt.

Israel will Grenze für Hilfsgüter öffnen

Am Montag sollen auf Anweisung des israelischen Verteidigungsministers Ehud Barak 100 Lastwagen mit Lebensmitteln, Medikamenten und humanitären Hilfsgütern in den von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Gazastreifen gelassen werden. Außerdem solle Treibstoff und Gas zum Kochen und Heizen über eine Pipeline in das Gebiet transportiert werden, berichteten israelische Medien.

Der amtierende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert erläuterte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Telefon die israelischen Beweggründe für die Offensive. Laut israelischen Medienangaben betonte Olmert, Ziel seien die Hamas und andere palästinensische Terrorgruppen und nicht die Zivilbevölkerung. Israel hatte am Samstag eine Militäroffensive begonnen, um gegen den fortwährenden Raketenbeschuss durch militante Palästinenser vorzugehen. Olmert stimmte die Bevölkerung auf eine längere Auseinandersetzung mit den militanten Palästinensergruppen im Gazastreifen ein. (jr/dpa/AFP)

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