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Politik: Nahost-Krise: Israel fürchtet neue Terrorwelle

Israel fürchtet zwei Tage nach der Übereinkunft von Scharm el Scheich bevorstehende Anschläge auf seinem Staatsgebiet. Er verfüge über "ernstzunehmende Informationen", denen zufolge ein palästinensisches Terrorkommando in Jerusalem oder der Region von Tel Aviv ein Attentat begehen könnte, sagte Innenminister Schlomo Ben Ami am Donnerstag im israelischen Militärrundfunk.

Israel fürchtet zwei Tage nach der Übereinkunft von Scharm el Scheich bevorstehende Anschläge auf seinem Staatsgebiet. Er verfüge über "ernstzunehmende Informationen", denen zufolge ein palästinensisches Terrorkommando in Jerusalem oder der Region von Tel Aviv ein Attentat begehen könnte, sagte Innenminister Schlomo Ben Ami am Donnerstag im israelischen Militärrundfunk. Unterdessen legte das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) in London seinen Jahresbericht vor. Danach ist der Nahe Osten weiter der bedeutendste Absatzmarkt für Waffen.

Saudi-Arabien als weltgrößter Waffenimporteur gab im vergangenen Jahr 6,1 Milliarden Dollar (14,03 Milliarden Mark) für Waffen aus. Zweitgrößter Waffenkäufer im Nahen Osten war Israel, das sich allerdings selbst Mäßigung auferlegte. Seine Militärausgaben lagen bei 8,8 Milliarden Dollar (20,24 Milliarden Mark), was 8,9 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) ausmachte. In den vorangegangenen fünf Jahren waren es zwischen zehn und zwölf Prozent des BIP. Im laufenden Jahr plant Israel eine Steigerung seines Militäretats um 3,9 Prozent. Dabei sind laut IISS die US-Militärhilfen noch nicht eingerechnet.

Erstmals seit dem Nahostgipfel von Scharm el Scheich wurde am Donnerstag bei Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Arabern ein Palästinenser getötet. Der 34-Jährige starb nach einem Schusswechsel außerhalb eines Flüchtlingslagers bei Nablus im Westjordanland, wie ein Krankenhaussprecher bestätigte. Bereits am Mittwochabend war in Jordanien ein bei den Unruhen der vergangenen Wochen verletzter Palästinenser gestorben.

Bei einer Explosion in Bethlehem starben zudem zwei Angehörige der palästinensischen Sicherheitskräfte. Ein israelischer Armee-Sprecher sagte, ihm sei von palästinensischen Behörden mitgeteilt worden, dass in dem Gebäude Propangasflaschen explodiert seien. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt, wie Krankenhäuser der Stadt weiter mitteilten. Die Explosion ereignete sich im Sitz der "Force-17" genannten Truppe, die für den Schutz von Palästinenserpräsident Jassir Arafat verantwortlich ist.

Am Donnerstagmorgen startete ein erstes Flugzeug vom palästinensischen Flughafen in Gaza, nachdem Israel die Wiedereröffnung des Flughafens genehmigt hatte. Auch der Grenzübergang Karni im Gazastreifen wurde wieder geöffnet. In Hebron, der größten Stadt im Westjordanland, wurden mehrere Straßensperren aufgehoben und die Ausgangssperre gelockert.

Israel setzte die Fahndung nach den Lynchmördern fort, die vergangene Woche im Westjordanland zwei israelische Soldaten getötet hatten. Auch nach der Festnahme von acht tatverdächtigen Palästinensern am Mittwoch werde die Suche weitergehen, sagte General Jizchak Eitan am Donnerstag im israelischen Militärradio.

Der libanesische Ministerpräsident Salim Hoss, der auch das Amt des Außenministers innehat, kündigte bei dem vorbereitenden Treffen der Außenminister für den Gipfel der Arabischen Liga in Kairo an, er werde den sofortigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel fordern. Zudem wolle er den Staats- und Regierungschef bei ihrem Nahostgipfel am Samstag und Sonntag vorschlagen, die Wirtschaftsbeziehungen zu Israel einzufrieren.

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