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Politik: Nahost-Krise: UN-Resolution kritisiert Israel. Barak beharrt auf Ultimatum

Der Nahost-Friedensprozess droht angesichts der Eskalation der Gewalt in den Palästinensergebieten und im Libanon zu scheitern. Israels Ministerpräsident Barak hielt am Sonntag an seinem Ultimatum an die Palästinenser fest, die Gewalt bis Montag zu beenden.

Der Nahost-Friedensprozess droht angesichts der Eskalation der Gewalt in den Palästinensergebieten und im Libanon zu scheitern. Israels Ministerpräsident Barak hielt am Sonntag an seinem Ultimatum an die Palästinenser fest, die Gewalt bis Montag zu beenden. Die Armee verstärkte ihre Stellungen in den Palästinensergebieten. Im Südlibanon überflogen israelische Kampfjets Stellungen der Hisbollah, die am Samstag drei israelische Soldaten entführt hatte.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat bei Stimmenthaltung der USA das gewaltsame Vorgehen Israels gegen die palästinensischen Proteste verurteilt. In einer Resolution sprach er sich für eine eingehende Untersuchung der Kämpfe aus, bei denen mehr als 80 Palästinenser getötet wurden.

Israel erklärte Syrien zum Hauptverantwortlichen für alle "feindseligen Aktionen" im Grenzgebiet zu Libanon. Im Gazastreifen gab es indessen ein erstes Anzeichen für eine Entspannung: Israeli und Palästinenser schlossen ein Abkommen zur Beendigung der Kämpfe. Barak hatte gefordert, die Palästinenser sollten die Kämpfe gegen die israelische Armee bis spätestens Montagabend einstellen. Ansonsten sei der Friedensprozess beendet und die Armee werde "alle Mittel" einsetzen, um ein Ende der Gewalt herbei zu führen. Die Palästinenser hatten bereits am Samstag bekannt gegeben, sie würden den "Drohungen" Baraks nicht nachgeben und versetzten ihre Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft. In der Nacht zum Sonntag kam es bei Nablus im Westjordanland zu neuen Kämpfen zwischen israelischer Armee und Palästinensern, bei denen ein palästinensischer Student erschossen wurde. Bei Haifa in Nordisrael erschlug ein israelischer Araber einen jüdischen Autofahrer mit einem Stein. Die Zahl der Toten bei den jüngsten Unruhen erhöhte sich damit auf mehr als 90, die Mehrheit von ihnen Palästinenser.

Im Südlibanon waren die Straßen am Sonntag wie leer gefegt, während israelische Kampfjets Stellungen der Hisbollah überflogen. Auch über die Hauptstadt Beirut donnerten die Kampfflugzeuge hinweg. Die Hisbollah hatte am Sonnabend israelische Stellungen im Grenzgebiet angegriffen und drei israelische Soldaten entführt, um eigene Gefangene in Israel freizupressen.

Im bisher heftig umkämpften Gazastreifen gab es indessen einen ersten Hoffnungsschimmer. Ein Oberbefehlshaber der israelischen Armee gab bekannt, er habe sich mit dem palästinensischen Sicherheitschef auf ein sofortiges Ende der Gewalt im gesamten Gazastreifen geeinigt. Zuvor waren am Sonntagmorgen insgesamt sechs Palästinenser verletzt worden.

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