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Politik: Nahost-Krise: USA vermitteln in der kommenden Woche

US-Präsident Bill Clinton will in der kommenden Woche in Washington in getrennten Gesprächen mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat und Israels Premierminister Ehud Barak nach Möglichkeiten für ein Ende der Gewalt in Nahost suchen. Wie der Vertreter der Palästinenser in Washington, Hassan Abdel Rahman, am Freitagabend (Ortszeit) mitteilte, habe Arafat die Einladung Clintons angenommen.

US-Präsident Bill Clinton will in der kommenden Woche in Washington in getrennten Gesprächen mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat und Israels Premierminister Ehud Barak nach Möglichkeiten für ein Ende der Gewalt in Nahost suchen. Wie der Vertreter der Palästinenser in Washington, Hassan Abdel Rahman, am Freitagabend (Ortszeit) mitteilte, habe Arafat die Einladung Clintons angenommen. Als wahrscheinlichen Besuchstermin nannte er den 8. oder 9. November. Auch Barak hält sich in der kommenden Woche in den USA auf. Er wird voraussichtlich am 10. November mit Clinton zusammentreffen.

Der frühere US-Außenminister Warren Christopher soll angeblich mit der Untersuchung der jüngsten Unruhen in den Palästinensergebieten beauftragt werden. Die US-Regierung habe Christopher als Chef einer internationalen Kommission vorgesehen, die den Hintergrund der Vorfälle aufklären soll, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Samstag in ihrer Internetausgabe. Auf die Einsetzung der Kommission hatten sich Israelis und Palästinenser vor zweieinhalb Wochen auf dem Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el Scheich verständigt. Über die Zusammensetzung der von den Palästinensern verlangten Kommission hatte es ein langes Tauziehen gegeben. Arafat hatte ursprünglich eine Untersuchung durch die Vereinten Nationen gefordert, die Israel jedoch strikt ablehnt.

Ungeachtet der zwischen Israel und den Palästinensern vereinbarten Waffenruhe kam es nach Angaben der israelischen Armee vor allem am Freitagabend im Westjordanland und im Gazastreifen zu zahlreichen Verletzungen des Abkommens. Nach Angaben eines Armeesprechers vom Samstag wurde insgesamt acht Mal das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet. In der Nähe von Bethlehem hätten die Angreifer dabei so schwere Maschinenwaffen eingesetzt, dass die Armee mit Panzergranaten zurückgeschossen habe. Zu dem von den Palästinensern gemeldeten Tod eines Mannes bei den Unruhen in der Stadt Tulkarem erklärte die israelische Armee am Samstag, damit habe sie nichts zu tun. Dort seien keine Schusswaffen gegen Steine werfende Demonstranten eingesetzt worden. Insgesamt wurden erneut mehrere Dutzend Menschen verletzt, überwiegend jedoch nur leicht, da die Israelis vor allem Tränengas oder Gummimantel-Geschosse gegen die angreifenden Palästinenser eingesetzt hat. Israel hat Arafat eine unbestimmte Frist gegeben, die zwischen ihm und dem israelischen Regional-Minister Schimon Peres vereinbarte Waffenruhe praktisch durchzusetzen.

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