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Politik: Nahost: Raketenangriff auf Auto

Israelische Kampfhubschrauber haben am Samstag im Westjordanland das Auto eines Fatah-Mitglieds mit Raketen beschossen und zwei Menschen getötet. Das Auto war in Dschenin vor dem Hauptsitz der palästinensischen Sicherheitsbehörde geparkt, als mindestens fünf Raketen einschlugen.

Israelische Kampfhubschrauber haben am Samstag im Westjordanland das Auto eines Fatah-Mitglieds mit Raketen beschossen und zwei Menschen getötet. Das Auto war in Dschenin vor dem Hauptsitz der palästinensischen Sicherheitsbehörde geparkt, als mindestens fünf Raketen einschlugen. In dem Fahrzeug starb der 26-jährige Mutasem Sabaa; ein palästinensischer Polizist wurde von Splittern in den Kopf getroffen und erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Nach Angaben von Augenzeugen verfehlte die erste Rakete das Auto Sabaas, der Mitglied der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat war. Drei Freunde Sabaas saßen ebenfalls im Fahrzeug. Sie flüchteten, bevor die nächste Rakete einschlug, und wurden leicht verletzt. Sabaa litt unter einer Beinverletzung und konnte sich daher nicht mehr in Sicherheit bringen. Weitere 17 Menschen wurden nach Krankenhausangaben wegen Splitterverletzungen und Schocks behandelt. Die meisten von ihnen waren Schüler, die nach dem Unterricht auf dem Weg nach Hause waren. An dem Angriff waren vier Hubschrauber beteiligt.

In Gazastreifen wurde ein 16-jähriger Palästinenser begraben, der am Vortag von israelischen Soldaten erschossen worden war. Männliche Angehörige versammelten sich vor der Leichenhalle des Krankenhauses El Schifa in Gaza. Am Freitag waren nach einem palästinensischen Granatenangriff im Gazastreifen erneut israelische Panzer und Planierraupen in palästinensisch verwaltetes Gebiet vorgerückt und hatten eine Polizeiwache und fünf Wohnhäuser zerstört. Bei der Explosion einer Rohrbombe in der Altstadt von Jerusalem wurden zwei polnische Touristen leicht verletzt.

Derweil hat die palästinensische Führung die jüngsten israelischen Angriffe auf den Gazastreifen als "klaren Aufruf zu einem allgemeinen Konflikt in der Region" bezeichnet. Für die Angriffe gebe es "keinerlei Rechtfertigung", erklärte die Autonomiebehörde nach einem Treffen unter Leitung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Gaza. Sie rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, den "israelischen Übergriffen auf die Palästinenser in den Autonomiegebieten ein Ende zu setzen". Die israelische Armee war zum fünften Mal innerhalb von 24 Stunden in den Gazastreifen vorgerückt.

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