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Nahost: Raketenbeschuss auf Israel

Militante Palästinenser setzen ihre Angriffe fort: Seit Dienstag sind in Israel mehr als 110 Kassam-Raketen eingeschlagen. Zuvor war bei einem israelischen Militäreinsatz der Sohn eines Hamas-Führers getötet worden.

Militante Palästinenser haben heute weitere Raketen auf Israel abgefeuert. Nach Angaben der Armee schlugen 13 selbst gebaute Kassam-Raketen in israelischen Grenzgemeinden zum Gazastreifen ein. In der Grenzstadt Sderot sei eine Frau leicht verletzt worden. Die militanten Flügel der radikal-islamischen Palästinensergruppe Hamas sowie der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas übernahmen die Verantwortung für die Raketenangriffe.

Seit Dienstag sind nach israelischen Armeeangaben über 110 Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Nach einer längeren Feuerpause setzten dabei auch militante Hamas-Kämpfer den Beschuss Israels wieder fort. Zuvor war am Dienstag bei einem israelischen Militäreinsatz der Sohn des radikalen Hamas-FührersMahmud al-Sahar getötet worden.

Bei israelischen Militäreinsätzen, die nach Angaben der Armee gegen den Raketenbeschuss gerichtet waren, sind seit Dienstag 23 Palästinenser, darunter auch mehrere Zivilisten, ums Leben gekommen.

Abbas führt Gespräche mit Hamas

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat derweil gestern erstmals seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen Gespräche mit einem Vertreter der radikalislamischen Organisation geführt. Abbas habe mit Hamas-Führer Mahmud Sahar telefoniert, um ihm zum Tod seines Sohns Hossam bei der israelischen Armee-Offensive zu kondolieren, sagte ein Hamas-Sprecher. "Das ist das erste Mal seit Juni, dass Mahmud Abbas direkten Kontakt mit einem Führungsmitglied der Hamas hatte", betonte er. Abbas hatte den Vorstoß der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen am Dienstag als "Massaker" verurteilt.

Abbas und Sahar hätten auch über die Notwendigkeit der nationalen Einheit der Palästinenser gesprochen - ungeachtet der Differenzen  zwischen der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde, sagte der Hamas-Vertreter.

Unterdessen wurden bei einem neuen Luftangriff der israelischen Armee im Zentrum des Gazastreifens zwei Palästinenser getötet. Die Männer seien mit einem Auto in der Nähe eines Flüchtlingslagers unterwegs gewesen, teilten Krankenhausmitarbeiter mit. Eine israelische Armeesprecherin bestätigte den Luftangriff. Er habe sich gegen ein Fahrzeug gerichtet, "das Waffen transportierte". (jam/dpa/AFP)

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