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© dpa

Nahost: Waffenruhe im Gazastreifen scheint zu halten

Hoffnung im Gazastreifen: Nach 22 Tagen der militärischen Konfrontation haben Israel und die Hamas in der Nacht zum Montag den getrennt voneinander ausgerufenen Waffenstillstand offenbar nicht gebrochen.

Nach Augenzeugenberichten wurden die israelischen Panzer von mehreren Stellungen abgezogen, unter anderem bei Dschabalija und Beit Lahija. Auch die wichtigste Stellung bei Nezarim wurde geräumt, so dass erstmals seit dem Beginn des Krieges wieder eine Verbindung zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Gazastreifens bestand.

Der israelische Fernsehsender Channel 10 zeigte Sonntagabend fahrende Panzer und lächelnde Infanteristen, die auf dem Weg zur Grenze waren. Ein Militärsprecher sagte nach Medienangaben, er könne bestätigen, dass ein schrittweiser Abzug der Soldaten stattfinde. Er könne aber nicht sagen, wann der Rückzug abgeschlossen sein werde. Der israelische Onlinedienst "ynet" zitierte hochangesiedelte israelische Quellen mit der Aussage, dass die Truppen bis zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama am Dienstag zurückgezogen werden sollten, falls nichts Unvorhersehbares geschehe. Dies sei den europäischen Spitzenpolitikern bei ihrem Besuch gesagt worden.

Ägypten kommt Schlüsselrolle zu

Nachdem die Exil-Führung der Hamas von Damaskus ihrerseits eine Waffenruhe verkündete, wurden keine Raketen mehr vom Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert. Am Sonntag waren noch rund 20 Abschüsse gezählt worden. Die ägyptische Regierung lud für Donnerstag Vertreter beider Seiten zu Gesprächen ein, bei denen es um eine dauerhafte Waffenruhe gehen sollte. "Ägypten hat Israel und die Palästinenserorganisationen zu getrennten Gesprächen für Donnerstag nach Kairo eingeladen", sagte ein Vertreter des Außenministeriums, der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur Mena. Ob es bereits Antworten der Eingeladenen gebe, konnte der ägyptische Regierungsvertreter nicht sagen. Bereits bei der Vermittlung der am Wochenende ausgerufenen Waffenruhe hatte Ägypten eine Schlüsselrolle gespielt.

In den Ruinen von Beit Lahija und Dschabalija im Gazastreifen wurden nach Angaben der Rettungsdienste am Sonntag die Leichen von rund hundert Palästinensern gefunden, die zuvor wegen der intensiven Kämpfe nicht geborgen werden konnten. Die Zahl der Opfer auf der Seite der Palästinenser wurde zuletzt mit 1300 Getöteten und 5300 Verletzten angegeben, Israel verzeichnete zehn getötete Soldaten und drei getötete Zivilisten. (mfa/AFP/dpa)

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