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Nahost: Wieder Gefechte im Libanon

Drei Tote und viele Verletzte in Tripoli

Beirut - Bei Gefechten zwischen Anhängern der pro-westlichen Parlamentsmehrheit und der pro-iranischen Opposition sind am Sonntag in der libanesischen Stadt Tripoli mindestens drei Menschen getötet worden. 30 weitere Menschen wurden nach Angaben von Krankenhausärzten verletzt. Nachdem sich Politiker und islamische Geistliche in der Stadt um Vermittlung bemüht hatten, griff die Armee am Mittag ein und bildete eine Art Trennungslinie zwischen den Konfliktparteien. Diese setzten unter anderem Mörser und Panzerfäuste ein.

Bei den Kämpfen standen laut Augenzeugen Anhänger der Mehrheitsfraktion um den sunnitischen Ministerpräsidenten Fuad Siniora und der Opposition, die von der schiitischen Hisbollah angeführt wird, einander gegenüber. In Tripoli leben vor allem Sunniten. Politiker der beiden verfeindeten Lager hatten sich zwar im Mai nach mehrtägigen Kämpfen in schwierigen Verhandlungen im Golfemirat Katar auf die Wahl von General Michel Suleiman zum Präsidenten und auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit geeinigt. Die Regierungsbildung lässt allerdings schon seit Wochen auf sich warten, weil die Konfliktparteien bisher keine Einigung über die Besetzung der Schlüsselressorts erzielen konnten.

In Wien findet unterdessen an diesem Montag eine internationale Geberkonferenz für den Wiederaufbau des palästinensischen Flüchtlingslagers Nahr el-Bared im Nordlibanon statt. Dort waren im Mai 2007 schwere Kämpfe zwischen der Armee und einer extremistischen Gruppierung ausgebrochen, die sich des Lagers bemächtigt hatte.

Zehntausende Bewohner mussten fliehen. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, wird die Bundesregierung anlässlich der Geberkonferenz weitere sechs Millionen Euro zusagen, um die Lebensbedingungen palästinensischer Flüchtlinge im Libanon zu verbessern und damit auch zur Stabilisierung des Landes beizutragen. dpa

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