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Gaza

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Nahostkonflikt: Israel zieht Reservisten ein

Die Kämpfe in Gaza gehen unvermindert weiter. Israel setzt inzwischen die ersten Reservisten bei der Militäroperation in Gaza ein. In Ägypten wurden durch israelische Luftangriffe fünf Menschen verletzt. Am Sonntag wurde Israel von Syrien aus angegriffen.

Die Kämpfe im Gazastreifen sind am Sonntag mit unverminderter Härte weitergegangen. Augenzeugen berichteten erneut von schweren Luftangriffen und starkem Artilleriebeschuss. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde starben 38 Menschen. Die Gesamtzahl der Getöteten seit Beginn der israelischen Militäroffensive gegen die radikalislamische Hamas vor zwei Wochen stieg damit auf 901. 3600 Menschen wurden verletzt.

Am Sonntagmorgen waren israelische Bodentruppen weiter in die Stadt Gaza vorgedrungen. Nach Augenzeugenberichten rollten israelische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge etwa einen Kilometer tief in den Süden der Stadt. Im Scheich-Adschlin-Viertel in Küstennähe sei es zu heftigen Kämpfen mit militanten Palästinensern gekommen. Zwölf von ihnen sollen dabei nach israelischen Angaben getötet worden sein.

60 Ziele wurden angegriffen

Das israelische Militär griff am Sonntag 60 Ziele an, darunter 20 Schmugglertunnel an der Grenze zu Ägypten und mehrere Waffenlager. 15 Mal seien feindliche Kämpfer angegriffen worden, teilte ein israelischer Militärsprecher mit. Militante Palästinenser schossen am selben Tag 20 Raketen auf Südisrael ab, darunter vier vom Typ Grad, von denen eine in einem leeren Kindergarten in der Stadt Aschdod einschlug.

Das israelische Militär beginnt derweil damit, Reservisten bei der Militäroperation im Gazastreifen einzusetzen. Das gab der israelische Militärsprecher General Avi Benaihu am Sonntagabend bekannt. Zahlen nannte er keine. Israel hatte in den letzten Tagen mehrere Tausend Reservisten einberufen und zunächst in Kasernen und auf Truppenübungsplätzen auf ihren Einsatz vorbereitet.

Auch Ägypter bei Luftangriffen verletzt

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Grenzübergang Rafah drei ägyptische Polizisten sowie zwei Kleinkinder verletzt worden. Die Beamten und die Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren seien ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem sie am Sonntag durch die Explosion von Raketen verwundet worden seien, sagte ein Vertreter der ägyptischen Sicherheitskräfte. Zwei Polizisten befänden sich in ernstem, aber stabilen Zustand. Die Angriffe waren demnach gegen Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zum Schmuggel von Waffen gerichtet. Vor einer Woche war im Zuge der israelischen Offensive bereits eine Moschee auf der ägyptischen Seite von Rafah beschädigt worden.

Auf den Golan-Höhen wurden am Sonntag israelische Soldaten und Zivilisten aus Syrien beschossen. Ein einzelner Angreifer in Syrien habe das Feuer auf eine Gruppe von Soldaten sowie auf Zivilisten eröffnet, die die Grenzsicherung ausbesserten, verlautete aus der israelischen Armee. Verletzt wurde demnach niemand. Die Armee habe sich bei den Vereinten Nationen über den Vorfall beschwert, hieß es weiter. Israel hat die Golan-Höhen 1967 besetzt und 1981 annektiert. Die Grenze zu Syrien gilt allgemein als sehr ruhig. Am vergangenen Donnerstag wurde Israel auch aus dem Libanon mit fünf Raketen angegriffen. (jg/dpa/AFP)

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