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Nahostkonflikt: Muslime in Afrika sind empört

Die Solidarität mit den Palästinensern ist groß in Afrika. Zahlreiche Demonstrationen finden seit Israels Gaza-Offensive in verschiedenen Ländern statt.

Im arabischen Nord- und Westafrika schlägt die Empörung über Israels Gaza-Offensive hohe Wellen. In vielen Hauptstädten gab es während der letzten Tage Massenproteste. In der ägyptischen Stadt Alexandria und im marokkanischen Rabat gingen jeweils mehr als 50. 000 Menschen auf die Straße.

Auch lange Schlangen vor den Blutspendezentren in der algerischen Hauptstadt Algier zeugen davon, dass die Solidarität mit den Palästinensern im größten nordafrikanischen Land enorm ist. Algeriens Gesundheitsminister Said Barkat, der zur „Blutspende für Gaza“ aufgerufen hatte, war einer der ersten in der Spenderreihe. Zuvor hatte Regierungschef Ahmed Ouyahia bereits Israels „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verurteilt. Als Zehntausende Demonstranten in einem nicht genehmigten Protestzug mit palästinensischen Fahnen in der Hand und kriegerischen Rufen durch Algiers Innenstadt zur Botschaft der USA ziehen wollten, entwickelte sich eine Straßenschlacht, bei der offiziellen Angaben zufolge 63 Menschen verletzt wurden.

Ähnlich endete ein Marsch gegen Israel im Nachbarland Mauretanien. Dort wurden in der Hauptstadt Nouakchott mindestens 30 Menschen verletzt, als Zehntausende auf Israels Botschaft zumarschierten und von Sicherheitskräften aufgehalten wurden. Mauretanien, Ägypten und Jordanien sind die einzigen arabischen Staaten, die diplomatische Beziehungen mit Israel unterhalten; der mauretanische Botschafter wurde freilich jüngst als Protestakt aus Tel Aviv abgezogen. Libyens „Revolutionsführer“ Gaddafi forderte derweil Kriegsfreiwillige. „Ich rufe die Araber auf, das Tor für Freiwillige zu öffnen, die mit den Palästinensern kämpfen.“ Auch in Katar, Jordanien und im Iran gingen viele Menschen auf die Straße. (ze)

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