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Nahrungsmittel: Greenpeace entdeckt Genreis im Hamburger Hafen

Im Hamburger Hafen wird nach Angaben von Greenpeace gentechnisch veränderter Reis gelagert. Die Umweltschützer forderten, die betroffenen Lagerbestände umgehend zu vernichten.

Hamburg - Das Reishandelsunternehmen Euryza habe die Lagerung bestätigt und angegeben, dass der Genreis LL601 des Pharma- und Agrarkonzerns Bayer womöglich zur weiteren Verwendung als Nahrungsmittel exportiert werden solle, teilte Greenpeace mit.

In den vergangenen Wochen waren bundesweit aus Supermärkten Euryza-Reisprodukte entfernt worden, nachdem Spuren der zum Handel nicht zugelassenen Genreis-Sorte festgestellt worden waren. Nach einem anonymen Hinweis auf eine Lagerhalle im Hamburger Hafen hatte Greenpeace nach eigenen Angaben auf dem Parkplatz des Geländes Reiskörner gefunden. Eine Laboranalyse habe bestätigt, dass es sich um Genreis handelt. "Es droht eine globale illegale Kreislaufwirtschaft mit Genreis", erklärte der Greenpeace-Experte Christoph Then. Exportierter Genreis könne erneut mit konventionellem Reis vermischt und mit neuer Verpackung wieder auf den Markt gebracht werden. Die Umwelschutzorganisation forderte, die Firma Bayer für die entstandenen Schäden in Haftung zu nehmen.

Schon jetzt habe Genreis erhebliche wirtschaftliche Schäden allein auf dem deutschen Markt verursacht, teilte Greenpeace mit. Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen gehe hervor, dass der Bundesverband der Hersteller von Nährmitteln aus Getreide und Reis den durch Rückrufaktionen und Lagerungen entstandenen Schaden für die Lebensmittelbranche auf rund zehn Millionen Euro schätzt. Rund 10.000 Tonnen Reis seien den Schätzungen zufolge in Rückrufaktionen vom deutschen Markt genommen worden. (tso/AFP)

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