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Politik: NATO bereitet Luftangriffe auf Ziele in Jugoslawien vor

VILAMOURA/NEW YORK (AP).Die NATO und der UNO-Sicherheitsrat haben den Druck auf den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic erhöht: Nur zwölf Stunden nach einer Resolution des höchsten UNO-Gremiums machte die NATO am Donnerstag den ersten Schritt hin zu Luftangriffen auf Ziele in Jugoslawien.

VILAMOURA/NEW YORK (AP).Die NATO und der UNO-Sicherheitsrat haben den Druck auf den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic erhöht: Nur zwölf Stunden nach einer Resolution des höchsten UNO-Gremiums machte die NATO am Donnerstag den ersten Schritt hin zu Luftangriffen auf Ziele in Jugoslawien.Der NATO-Rat entschied im portugiesischen Vilamoura, die Beteiligung der Mitgliedstaaten an Luftangriffen abzufragen.

NATO-Generalsekretär Javier Solana erklärte: "Mit der Streitkräfteabfrage wird die NATO in einen Zustand erhöhter militärischer Bereitschaft versetzt." Solana sagte, die Mitgliedstaaten würden gebeten mitzuteilen, welchen Beitrag sie sowohl zu einer "begrenzten Luftoption als auch zu einem stufenweisen Einsatz im Kosovo" beitragen könnten."Die heutige Entscheidung ist ein wichtiges politisches Signal der Bereitschaft der NATO, Gewalt anzuwenden, wenn es nötig wird, dies zu tun." Der NATO-Generalsekretär fügte hinzu, daß das Bündnis hinter der UNO-Resolution stehe, die am Vorabend in New York verabschiedet wurde.

Ziele dieser begrenzten und gezielten Luftangriffe könnten serbische Stellungen in ganz Jugoslawien sein, erläuterte am Donnerstag am Rande der Tagung der NATO-Verteidigungsminister in Vilamoura ein hoher NATO-Beamter, der anonym bleiben wollte.

Die NATO verlangt unterdessen von den bosnisch-serbischen Nationalisten - den voraussichtlichen Wahlgewinnern - die bedingungslose Einhaltung des Friedensabkommens von Dayton.Die NATO-Verteidigungsminister mahnten bei ihrem Treffen in Vilamoura Fortschritte unter anderem bei der im Dayton-Abkommen vorgesehenen Polizeireform, dem Kampf gegen die Korruption und der Flüchtlingsrückführung an."Die einzige Zukunft liegt in der Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft", sagte ein Nato-Sprecher.

Im Kosovo setzten serbische Einheiten ihre Offensive gegen die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) fort.In der Region Drenica war am Donnerstag Geschützdonner zu hören.Vor der jüngsten Offensive flohen bisher rund 20 000 Kosovo-Albaner.Das Kosovo-Informationszentrum teilte mit, daß zahlreiche Dörfer brannten und daß serbische Polizisten Männer von ihren Frauen und Kindern trennten und sie zu unbekannten Orten brächten.

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